Die Barntruper Umgehung erhält ihre Straße

Barntrup. Es ist ein Projekt der Superlative: 12 Brücken, 4 Regenrückhaltebecken, 520.000 Kubikmeter Erde, die bewegt werden, 70.000 Quadratmeter Asphaltdeckschicht. Das Ganze für knapp 47 Millionen Euro, geschaffen in rund sieben Jahren. Nicht kleckern, sondern klotzen, ist angesagt bei der Umgehung Barntrup.

Nach knapp vier Jahren Bauzeit ist viel geschehen. Zehn der zwölf Brücken stehen bereits, ebenso ein Regenrückhaltebecken. Auch Ausgleichsflächen sind entstanden, aufgeforstet wurde am Mönkebergweg und am Krähenholz, im Bereich Brüdereichenweg gibt es Blühstreifen und weitere Maßnahmen, so versichert Projektleiter Dieter Stölting vom Landesstraßenbaubetrieb Straßen.NRW, werden folgen.

Gemeinsam mit dem Bielefelder Niederlassungsleiter Andreas Meier und Bürgermeister Borris Ortmeier steht er oberhalb der B 1 Richtung Hameln, unter dem riesigen Betonwerk der neuen Brücke. Nummer 11 ist es, jene Brücke also, die den Autofluss letztlich über den vorgebauten Kreisel vor der Innenstadt Barntrup ableitet und den Durchgangsverkehr auf die knapp sechs Kilometer lange Ortsumgehung, auf die B 1 Richtung Blomberg oder auch gen Hameln schickt.

Jetzt geht es in den vorletzten Bauabschnitt: In einer europaweiten Ausschreibung hat sich die Firma Strabag durchgesetzt, die für 13,4 Millionen Euro bis Ende 2022 unter anderem die restlichen drei Regenrückhaltebecken und die eigentliche Straße der 5960 Meter langen Umgehung bauen soll. Geplant ist, noch in diesem Jahr die B 1 von der Anschlussstelle aus Richtung Blomberg bis zum östlichen Bauende zu führen. Auch die Anschlussstelle der B 66 aus Richtung Lemgo soll noch 2021 fertig werden.

Radstrecke ist ab sofort gesperrt Und dafür muss die Firma Strabag im wahrsten Sinne des Wortes einiges bewegen. Andreas Meier zeigt von der Brücke 11 hinab zur potenziellen Anschlussstelle an die alte Bundesstraße. 900 Meter, auf denen allein 270.000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Das erfordert den Einsatz von so viel Baufahrzeugen, dass die B 1 in diesem Bereich für sechs Monate gesperrt werden muss. Sind Pkw und Lkw mit Beginn der Osterferien betroffen, so bleibt die Radstrecke ab sofort gesperrt. Für alle Verkehrsteilnehmer wird eine entsprechende Umleitung ausgeschrieben.

Bislang, so die Mitarbeiter des Straßenbauamtes, laufen die Arbeiten nach Plan. Das heißt, Ende des kommendes Jahres beginnt der letzte Abschnitt. &bdquo;Schutzmaßnahmen, Begrünungen, Beschilderungen", zählt Dieter Stölting nur einige der Maßnahmen auf, bis die B 66n dann im Herbst 2023 frei gegeben werden soll. Ein Mammutprojekt, das die Planer vor allem durch die großen Höhenunterschiede herausgefordert hat. Denn während es bei den Einschnittstellen bis zu elf Meter tief in die Erde geht, fordern die Damm-Lagen bis zu 16 Meter an Höhe drauf. Böschungslängen und Entwässerung müssen angepasst werden, natürlich wieder im Großmaßstab: &bdquo;Allein elf Kilometer Rohrleitungen führen entlang der Straßen das Wasser ab", erklärt Andreas Meier, hinzu kommen noch 13 Kilometer Mulden, die das Nass ebenfalls gen Regenrückhaltebecken leiten.

Ein Großprojekt, das für die Stadt Barntrup neue Perspektiven bringt. Um bis 54 Prozent in Mittel- und Hamelner Straße und gar bis zu 67 Prozent in der Bahnhofstraße könnte sich der Durchgangsverkehr laut Straßen.NRW verringern. &bdquo;Eine große Chance", wie es Bürgermeister Borris Ortmeier umschreibt und will die Stadt vorbereitet wissen. Noch in diesem Jahr wollen Politik und Verwaltung sich mit der Zukunft von Mittelstraße & Co. befassen, um gegebenenfalls auch rechtzeitig Städtebaufördermittel zu beantragen.

Ab Ende März geht es über die Umleitung Auf etwa 1,2 Kilometern wird die B1 für den Anschluss an die B66n umgebaut. Ein Kreisverkehr samt Zufahrten entsteht. Daher muss die B1 in diesem Bereich vom 29. März bis Ende September gesperrt werden. Radverkehr ist dort ab sofort nicht mehr möglich. Umleitung aus Richtung Blomberg : Ab Einmündung Klus (L 947) vor Barntrup rechts über die L 947 bis Hagen und weiter über die L 430 ( Pyrmonter Straße) nach Bad Pyrmont. Im Ortskern links auf die L 426 abbiegen und bis zum Umleitungsende in Griessem fahren. Umleitung aus Richtung Hameln : In Groß-Berkel rechts auf die Landesstraße 432 fahren, weiter über die L 861 nach Bösingfeld. Die L 758 bis zum Ortskern Barntrup nehmen, anschließend über die B 66.

Radwegumleitung: Ab Sonneborn über Hauptstraße, Friedrichsweg, Windmühlenstumpf, Kaltendornweg , Am Stromberg, L758 und Bellenbruchstraße. Ebenso geht es zurück.

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