Barntrup-Alverdissen. Eltern aus Alverdissen, Sonneborn und Umgebung machen mobil gegen die geplante Schließung der örtlichen Grundschule. Sonntagnachmittag haben sich Unterstützer der Protestaktion, darunter auch Barntruper Ratsmitglieder, vor Ort getroffen und eine Menschenkette um das Gebäude herum gebildet. Rund 360 Menschen hatten sich an der Schule versammelt. Damit drückten die Betroffenen rund um die Sprecher Tobias Krumsiek und Oliver Humke nicht nur ihre Verärgerung über die Schließung der Schule aus. Sie stellten bei strahlend blauem Himmel und im schönsten Sonnenschein auch ein besonderes Fotomotiv: „Eine Drohne macht Fotos für eine Plakataktion, die wir planen", sagte Oliver Humke, dessen ältester Sohn ebenfalls in Alverdissen die Schulbank drückt. Die Menge formte ein „JÜL", das für „jahrgangsübergreifendes Lernen" steht – ein Lernmodell, das derzeit in Alverdissen angewendet wird. Die drohende Aufgabe des Standortes Alverdissen tangiert laut Humke nicht nur Alverdissen und Sonneborn – aus diesen beiden Orten gehen seinen Worten zufolge so gut wie alle Kinder „seit Urzeiten" in die dortige Grundschule; auch Barntrup, respektive die Kinder und Eltern, seien betroffen: „Denn der Standort in Barntrup ist ja schon gut ausgelastet, noch mehr Kinder ist gleichbedeutend mit quantitativ größere Klassen." Darüber hinaus werde in Alverdissen sehr erfolgreich das Jahrgangsübergreifende Lernen (JüL) praktiziert, das sehr, sehr gut funktioniere und sowohl für die Kleineren als auch Größeren sehr viele Vorteile bringe. Vor der Sitzung des Rates am heutigen Montag (Beginn um 19 Uhr in Barntrup, Schul- und Bürgerforum, Holstenkamp 7) wollen die Kinder, Eltern und Großeltern die verantwortlichen Politiker und den Bürgermeister deshalb auch noch mal auf sich aufmerksam machen und ihre Stimme gegen die Schulschließung erheben. „Wir werden zwei bis drei Fragen stellen", so Humke, der seitens der Politik mangelnde Informationen über tatsächliche Schülerzahlen kritisiert.Als ein „ebenfalls ganz schlechtes Zeichen" für die im Untergeschoss der Grundschule integrierte Offene Ganztagsschule wertet Ingrid Starke, bis 2014 OGS-Leitung, die derzeitige Diskussion um den Schulstandort Alverdissen. Gedanken über den weiteren Erhalt der Schulturnhalle nach möglicher Schulschließung und den Wegfall von Geldern aus der Schulpauschale machte sich vor Ort Bernd Heise, langjähriger Direktor der Grundschule Alverdissen. Viele Fragen sind noch nicht geklärt. „Uns geht es heute darum, erst einmal ein Zeichen zu setzen. Wir sinds und wir lassen uns das nicht gefallen", erklärt Humke.