Barntrup. Sonnenlicht ist eine unendliche Ressource. Solaranlagen sind aufgrund ihrer Nachhaltigkeit und der Kostenersparnis daher eine beliebte Alternative zu anderen Möglichkeiten der Energieerzeugung. Damit sich auch in Barntrup mehr Menschen für die eigene Stromerzeugung entscheiden, hat die FDP einen Antrag auf den Weg gebracht, Stecker-Solaranlagen, sogenannte Balkonanlagen, für Privathaushalte mit je 100 Euro pauschal fördern zu lassen. "In der aktuellen Situation mit großen Preisanstiegen im Energiesektor sollten wir dazu beitragen, dass Bürgerinnen und Bürgern auch ohne starke Finanzdecke ein Zugriff auf nachhaltigen Strom ermöglicht wird", schreibt die Fraktion. Neben dieser sozialen Komponente sei selbstverständlich auch der Nutzen im ökologischen Bereich insbesondere durch die Senkung des CO2-Ausstoßes zu beachten. Für die Förderung seien allerdings einige Eckpunkte entscheidend. So müssten Antragsteller oder Antragstellerinnen ihren Erstwohnsitz in Barntrup haben und dürften noch keine PV-Anlage besitzen. Vom Förderprogramm sollen insgesamt 100 Haushalte pro Jahr profitieren. Mittel nicht im Haushalt eingeplant Gerade in dieser Begrenzung sah Andreas Wilde (SPD) in der letzten Sitzung des Ausschusses für Bauen, Klimaschutz und Umwelt vor der Sommerpause aber den Knackpunkt: "Bei hundert Anträgen, die wir genehmigen können, wird die Förderung sicher sofort ausgeschöpft sein." Das habe die Erfahrung aus einem solchen Programm auf Kreisebene gezeigt. Die FDP hatte die Verwaltung gebeten, zu prüfen, ob es aktuell Mittel des Landes, zum Beispiel durch die "Unterstützungsoffensive für den Klimaschutz", gibt. Die jährlichen Mehraufwendungen von 10.000 Euro seien weder im Haushaltsplan noch der mittelfristigen Finanzplanung berücksichtigt, erklärte Bürgermeister Borris Ortmeier. Der aktuelle Haushalt sei derzeit mit rund 1,7 Millionen Euro defizitär, habe nur durch die Isolierung von Mehraufwendungen durch Pandemie und Krieg auf ein Defizit von rund 864.000 Euro gesenkt werden können. Die allgemeine Förderung von PV-Anlagen könne unterdessen zum Beispiel bei der KfW beantragt werden. Förderungen für Balkonkraftwerke seien derzeit nicht bekannt. Mitte des Jahres sollen die Haushaltsbedarfsermittlungen für 2024 starten. Die Verwaltung schlug vor, die Thematik in den folgenden Haushaltsberatungen zu berücksichtigen. Bernd Düstersiek (FDP) hatte zwar Zweifel, ob die finanzielle Lage dann besser aussieht, letztlich fiel der Entschluss aber einstimmig aus, das Thema dann weiter zu diskutieren.