Blomberg. Der junge Wein ist da. Während die letzten Flaschen des Nelkenstädter Paradiesblicks auf das schmucke Etikett warten, hat das Team von Blomberg Marketing schon wieder diverse andere Projekte am Start. Ein Überblick.
Oskar Wnendt strahlt. Der Vorsitzende von Blomberg Marketing hat den Korkenzieher gezückt, ein Plopp, und schon schickt er sich an, die neue Ernte des Blomberger Rebensaftes in ein erstes Glas zu gießen. „Oskar, nicht am Hals anfassen“, Geschäftsstellenleiterin Katrin Friedrichs kennt aus ihrer Zeit in der Gastronomie alle Kniffe. Und Wein, der durch einen handgewärmten Flaschenhals läuft, mundet nicht so gut. „Warme Plörre“, sagt sie.
Doch dann ist es geschafft, und die Frühlingssonne lässt den frisch aus Ahrweiler zurückgeholten Rotwein in der Sonne funkeln wie einen Rubin. „Er ist gut gelungen“, lautet das Urteil des Vereinsvorsitzenden. „Nicht zu lieblich, aber auch nicht zu trocken.“
Stimmt: Was Winzer Ottger Shell in Ahrweiler aus den Blomberger Trauben, Sorte „Regent“, herausgeholt hat, ist fruchtig. Derweil verdicken sich an den Weinstöcken am Weinberg langsam die Blattknospen. „Wir müssen noch ein paar Pflanzen ersetzen“, sagt Wnendt.
Auch Katrin Friedrichs hat ein Schlückchen Wein probiert – und schon vier Kisten an den Mann gebracht. „Ein heimischer Verein verschenkt die Flaschen an verdiente Mitglieder“, verrät sie. „Das ist eine tolle Idee.“ Für knapp 10 Euro Kostenbeitrag geht der lippische Tropfen weg, 91 Flaschen waren es diesmal insgesamt.
Die improvisierte Weinprobe ist für Katrin Friedrichs eine willkommene Abwechslung – ansonsten hat sie derzeit alle Hände voll zu tun, um das neue, an der Hochschule Ostwestfalen entwickelte Werbekonzept für den Tourismusort Blomberg umzusetzen. „Die Homepage steht“, erzählt sie. Hier finden sich in neuem Gewand nicht nur die Vorzüge der historischen Altstadt, sondern auch ansprechende Kurzpor-traits aller Ortsteile. „Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen, und viele Bürger haben noch Vorschläge gemacht, was man ergänzen oder verbessern könnte.“
Neben den virtuellen Werbemaßnahmen sind derzeit auch einige Broschüren und sogar eine hochwertige Zeitungsbeilage in Arbeit, in denen sich die neue Bildsprache wiederfindet. Die Bilder dazu hat Dirk Schelpmeier gemacht, der an der Hochschule Fotografie lehrt. „Wir wollen damit zeigen, dass Blomberg eine Menge zu bieten hat.“
Trotzdem sind da noch dicke Bretter zu bohren: „Ich glaube, viele nehmen ihren Heimatort gar nicht so als Touristenattraktion wahr. Aber die Gäste sind begeistert.“ Der Verein möchte die Aufenthaltsqualität weiter verbessern, etwa den Nelkenweg ausbauen und aufwerten. Zu einem Renner hat sich schon das Geocaching entwickelt (siehe Info).
„Mancher Blomberger denkt, wir müssten erst Geschäfte herholen, damit Gäste kommen, aber solange keine Gäste kommen, läuft auch das Geschäft schleppender. Irgendwie müssen wir aber versuchen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.“
Info
Geocaching in Blomberg
Noch hat Blomberg Marketing es gar nicht offensiv beworben, aber dass man sich gegen Hinterlegung des Personalausweises kostenlos zwei Geocaching-Geräte in der Geschäftsstelle an der Neuen Torstraße ausleihen kann, hat sich längst herumgesprochen.
„Es haben schon 58 Leute die Tour gemacht“, erzählt Geschäftsstellenleiterin Katrin Friedrichs. Die Tour ist auf 1,5 Stunden ausgelegt: „Das ist auch eine tolle Sache für Kindergeburtstage.“ Auch die Gastronomie hat etwas davon: „Wenn man die Tour hinter sich hat, mag man vielleicht im Anschluss noch einkehren.“ Das beweist dieser Eintrag im Cache, wie der Profi die kleinen Schatzkästchen nennt: „Bei traumhaftem Wetter haben wir heute diese nette Runde durch Blomberg gedreht, mit Eis essen und allem Drum und Dran. Trotz kleiner Einschränkung durch die momentane Baustelle an Station 6 eine klasse Werbung für die Stadt. Kompliment und danke für den tollen Cache.“