Blomberg-Istrup. Nach dem Siegeszug des Martin Rütter durch die Medien breiten sich Hundeschulen nach seinem Konzept im Land aus. Jetzt auch in Lippe: Angela Wiemann eröffnet in Istrup ein Zentrum für Menschen mit Hund.
„Rütter’s D.O.G.S.“ - der Schriftzug auf Angela Wiemanns neuem Dienstwagen steht für die Philosophie, die der geschäftstüchtige Hundetrainer Martin Rütter entwickelt hat - und vermarktet. Die vier Buchstaben bedeuten „Dog orientated Guiding System“ - zu Deutsch: „Am Hund orientiertes Führungssystem“.
Der Wagen mit dem Aufdruck steht vor dem Bauernhaus an der Detmolder Straße, davor eine blonde Frau mit strahlendem Lachen. Hinter der Haustür fiept ein Hund: „Sie mag noch noch nicht allein bleiben“, erklärt Angela Wiemann. „Sie“, das ist Irish Setter-Hündin Miss Marple, ein Jahr alt und noch unerzogen: „Ich habe sie erst seit zwei Wochen, sie muss noch alles lernen.“
Dann beruhigt sich die junge Hündin, und Angela Wiemann kann am Gartentisch in Ruhe erzählen: Ihr Erstkontakt mit der Welt des Martin Rütter lief zunächst mal über die Mattscheibe: „Ich habe den ,Hundeprofi’ gesehen und war begeistert. Das wollte ich auch können.“ Damals arbeitete sie noch in Vollzeit bei einem Küchenhersteller, doch Veränderungen zeichneten sich ab: „Ich musste schauen, wie es beruflich weitergehen soll“, erzählt die 44-jährige gebürtige Dörentruperin.
Ein Kursus für Hundesenioren, im D.O.G.S-Zentrum in Hameln, bestärkte sie in ihrem Entschluss: Sie bewarb sich für die Ausbildung. Berufsbegleitend hat sie ein Jahr lang jedes zweite Wochenende im Bonner Trainungszentrum von Rütters Firma M.I.N.A Trading verbracht. Jetzt arbeitet sie noch an drei Tagen in der Woche als Innenarchitektin.
Angela Wiemann hofft, dass der Name Rütter ihr Vorteile auf dem umkämpften Markt der Hundetrainer bringt. „Mit Susis fröhlicher Hundeschule zu starten, bringt nicht viel.“ Mit dem Rütter-Konzept genießt sie Gebietsschutz: „Zwischen Rinteln und Herford wird es vorerst kein weiteres D.O.G.S-Zentrum geben.“ Was fasziniert sie denn nun an der Rütterschen Philosophie? – „Artgerecht, gewaltfrei und leise“ soll das Training ablaufen. Und individuell. „Es geht darum, dass Menschen lernen, ihre Hunde besser zu verstehen“, sagt sie. Stachelhalsbänder oder dergleichen sind tabu.
Das Trainingsgelände in der Nähe des Istruper Sportplatzes ist bereits vorbereitet und gut eingezäunt, eigentlich könnte Angela Wiemann jetzt durchstarten. Erste Kunden hat sie schon, nun wartet sie noch auf die entgültige Genehmigung des Veterinäramtes. „Aber ich bin zuversichtlich, dass das klappt“, sagt sie. Bis dahin hat sie ja noch alle Hände voll zu tun, da wartet ja noch eine junge Setterhündin auf Erziehung.
Hundetrainerausbildung bei Rütter
12.000 Euro kostet die Ausbildung à la Rütter. Sie ist mit Folgekosten verbunden: 525 Euro bezahlt Angela Wiemann monatlich für die Markenlizenz. Viel Büffelei, drei Zwischenprüfungen und die Abschlussprüfung jeweils mit theoretischem und praktischem Teil gehören zur Ausbildung, dazu hat sie ein 20-stündiges Praktikum hinter sich.
Den Meister persönlich bekommen die Auszubildenden eher selten zu Gesicht - dafür hat Martin Rütter einen Stab von Trainern. „Er selbst gibt hauptsächlich Spezialkurse, zum Beispiel zum Thema Marketing.“ Angela Wiemann bietet Gruppenkurse vom Alltagstraining über Apportieren bis hin zu Nasenarbeit und Welpenspielgruppen sowie Einzelstunden an. Näheres: www.detmold.ruetters-dogs.de
Er kann auch Comedy - hier ein Ausschnitt aus Martin Rütters aktuellem Bühnenprogramm: