Pferd "Akino" wird der Star beim Sankt-Martins-Umzug in Blomberg

Blomberg. Martin von Tours ist als Edelmann in die Geschichte eingegangen: In klirrender Kälte hat er seinen roten Mantel geteilt und so einem Bettler das Leben gerettet. Dabei saß er auf einem stattlichen Pferd und beeindruckte die Bürger mit dieser großzügigen Geste. Noch heute wird die Geschichte bei Martinsumzügen nachgespielt – so auch in Blomberg. Pfarrer Jörg Deppermann von der Martin-Luther-Kirchengemeinde ist es wichtig, dass diese Geschichte, die von Nächstenliebe und der guten Tat Fremden gegenüber handelt, gerade in der heutigen Zeit nicht in Vergessenheit gerät. Im 48. Jahr richtet die Kirchengemeinde daher am Sonntag, 10. November, den großen Martinsumzug aus. Der Star für die 15 Konfirmanden und Katechumenen, die zwölf Kinder aus dem Chor sowie die 200 bis 300 Zuschauer ist jedoch in jedem Jahr das große Sankt-Martins-Pferd, das beim Umzug voranschreitet und von Reitlehrer Dirk Schlichte geführt wird. Am Sonntag darf Lukas Wiebusch als &bdquo;Sankt Martin" auf dem Rücken des Pferdes Platz nehmen, während Jayden Lux den armen Bettler spielt. "Akino" hat bereits Erfahrungen Auch in diesem Jahr hat der 1,70 Meter große, imposante Wallach &bdquo;Akino" wieder die Ehre beim Martinsumzug im Rampenlicht zu stehen. Dass bei weitem nicht jedes Pferd für so einen Trubel zu begeistern ist, weiß Reitlehrer Dirk Schlichte aus eigener Erfahrung. &bdquo;Pferde sind Fluchttiere. Wenn es laut oder hektisch wird, würden die Tiere am liebsten ihrem Instinkt folgen und davon laufen. Nur die nervenstärksten Pferde sind für solche Spezialeinsätze wie am Sonntag einsetzbar", erklärt der Pferdefachmann. &bdquo;Akino", ein Pferd aus seinem Stall, sei jedoch erfahren, was Auftritte vor großem Publikum und bei lauter Musik der Blaskapelle angehe. Sowohl beim Martinsumzug, als auch bei den Schützenfesten in Eschenbruch ist das Pferd, das Annette Maaßen gehört, seit Jahren dabei. &bdquo;Spätestens beim ersten Paukenschlag der Blaskapelle trennt sich bei den Pferden die Spreu vom Weizen. &bdquo;Akino" hat einen tollen Charakter und beweist absolute Nervenstärke", lobt der Reitlehrer das Pferd. Meist ist es so, dass der Darsteller des Sankt Martin aus den Reihen der Konfirmanden keine Reiterfahrung hat. Daher führt Schlichte das Pferd sicher durch die Innenstadt. Seit acht Jahren stellt er die gut ausgebildeten Pferde für diese Traditionsveranstaltung zur Verfügung. Die besonderen Herausforderungen für das Tier sind zum einen die Dunkelheit, die blinkenden blauen Lichter der Polizeifahrzeuge, die brennenden Fackeln der Jugendfeuerwehr und die Tatsache, dass es in der Gruppe sehr langsam durch die Stadt geht. Während Pfarrer Deppermann das Martinsspiel vorliest und die Konfirmanden die Szenen nachstellen, muss das Martinspferd ruhig im Hintergrund verweilen. &bdquo;Erst bei der Teilung des Mantels ist noch einmal Nervenstärke gefragt", ergänzt Schlichte lachend. Er unterstützt den Umzug gerne, damit den Kindern das Thema Nächstenliebe vermittelt wird und sie den Gedanken leben. Sankt-Martins-Umzug am Sonntag Die Tradition der Aufführung des Martinsspiels auf dem Marktplatz wird fortgesetzt. Am Sonntag, 10. November, startet der Umzug mit Laternen um 18 Uhr an der Martin-Luther-Kirche am Hagenplatz. Die Konfirmanden in historischen Kostümen werden vom Pferd &bdquo;Akino" begleitet, die Jugendfeuerwehr leuchtet mit ihren Fackeln den Marktplatz aus. Der Fanfarenzug Blomberg musiziert und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr spielt das Martinslied. Pfarrer Jörg Deppermann liest das Blomberger SanktMartins-Spiel, das sein Vorgänger Klaus Fitzner geschrieben hat. Gäste sind herzlich willkommen.

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