24-jährige Studentin sensibilisiert Blomberger Kinder für Umweltschutz

Blomberg. Wie viele Plastiktüten werden jährlich auf der ganzen Welt verbraucht? Die Antwort auf diese Frage hat die Kinder des Nachhaltigkeitsprojektes im Integrationszentrum Blomberg ziemlich schockiert. Etwa eine Billion lautet die Lösung – eine Zahl, die fernab der Vorstellungskraft liegt.

Um sie den Kindern zu veranschaulichen, legt Chantal Marohn eine Karte mit einer Eins auf den Boden und reiht nach und nach die Nullen aneinander – zwölf an der Zahl. Große Augen und offene Münder: In den Gesichtern der Kinder ist zu lesen, dass sie damit nicht gerechnet haben. Und genau darum geht es in dem Projekt: Die Jungen und Mädchen im Alter zwischen acht und zwölf Jahren sollen an Themen wie Umweltverschmutzung und Klimawandel herangeführt und für Nachhaltigkeit sensibilisiert werden. Chantal Marohn studiert Kindheitspädagogik an der Katholischen Hochschule in Paderborn und absolviert derzeit ein Praxissemester beim Projekt &bdquo;Be8ung" in Blomberg. Die 24-Jährige konzipierte dieses Nachhaltigkeitsprojekt, an dem acht Kinder aus dem Hort des Kinderschutzbundes teilnehmen. &bdquo;Es ist ein aktuelles und wichtiges Thema, das mit der jungen Generation erarbeitet werden muss, damit sie es an die nächste Generation weitergeben können", erklärt die Studentin ihre Intention. Der Klimawandel hat Folgen Das Projekt besteht aus insgesamt acht Einheiten à 75 Minuten. Als Einstieg besuchte die Gruppe die Walderlebnisschule in Brakel. Die Kinder wurden auf die Veränderungen im Wald aufmerksam gemacht, wie die extreme Trockenheit und die Vielzahl von Borkenkäfern. &bdquo;Sie sollen begreifen, dass der Klimawandel Folgen hat, die auch für sie spürbar sind", sagt Chantal Marohn. In der darauffolgenden Einheit wurde der Klimawandel und seine Folgen sowie Ursachen anhand eines Kurzfilmes vorgestellt. Auch der hohe CO2-Ausstoß wurde thematisiert. Aus Müllresten, die von den Kindern gesammelt wurden, bastelten sie Fortbewegungsmittel und ordneten diese nach dem höchsten Verbrauch ein. &bdquo;Den Kindern wird aufgezeigt, welche Alternativen es zum Auto gibt. Sie erhalten ein Umweltbewusstsein, indem sie lernen, dass sie mit der Nutzung des Fahrrades oder Busses die Umwelt schützen", erläutert Chantal Marohn. Beim jüngsten Treffen setzten sich die Kinder mit dem hohen Plastikverbrauch auseinander. In einem Film sahen sie, wie viel Müll in den Meeren landet. Von Chantal Marohn erfuhren sie, dass der größte Plastikteppich der Welt im Pazifik treibt. &bdquo;Dieser ist viermal so groß wie Deutschland", erzählte die Studentin und zeigte die Fläche auf einem Globus. &bdquo;Das ist auch gefährlich für die Tiere", stellten die Kinder richtig fest. Plastikverpackungen sollen vermieden werden In den nächsten Wochen wird die Gruppe noch gemeinsam einkaufen gehen. &bdquo;Dabei wird darauf geachtet, Plastikverpackungen so gut es geht zu vermeiden und regional sowie saisonal einzukaufen", sagt Marohn. Die Lebensmittel werden gekocht und verzehrt. Dabei wird auch auf das Thema Tierhaltung eingegangen. Chantal Marohn wird im Januar das Projekt &bdquo;Be8ung" verlassen und an die Uni zurückkehren. Doch ihr Projekt soll auch in Zukunft weiter Bestand haben. Daher nehmen auch Thomas Sievert und Corinna Szabo, Erzieher des Kinderhortes, an dem Nachhaltigkeitsprojekt teil, um es später fortzuführen.

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