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Falschmeldung kursiert im Netz: Kein Coronavirus in Blomberg

Tanja Watermann

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Diese Falschmeldung hat sich am Montagmittag rasant im sozialen Netzwerk „Facebook" verbreitet. - © Screenshot Facebook
Diese Falschmeldung hat sich am Montagmittag rasant im sozialen Netzwerk „Facebook" verbreitet. (© Screenshot Facebook)

Blomberg. Eine Falschmeldung hat sich ab Montagmittag rasant im sozialen Netzwerk Facebook verbreitet.

In einem Screenshot, der in mehreren Gruppen gepostet wurde, heißt es, dass es einen ersten Coronafall beim Unternehmen Phoenix Contact in Blomberg gebe, zwei Rettungswagen und vier Streifenwagen vor Ort seien und Infizierte unter Quarantäne ins Klinikum Detmold verbracht wurden. Betroffene mit Anzeichen auf Krankheitserreger mögen sich beim Kriminalkommissariat in Blomberg melden.

Obwohl die Meldung im Internet von der Aufmachung und den enthaltenen sprachlichen und sachlichen Fehlern her schon auf eine Falschmeldung hindeutete, hat die LZ nachgehakt. Polizei-Pressesprecherin Dr. Laura Merks betont, dass es sich um eine Falschmeldung handelt und die Beamten nicht mit mehreren Streifenwagen vor Ort sind. Eine echte Warnung würde grundsätzlich vom Kreis Lippe und dem zuständigen Gesundheitsamt herausgegeben, die im Falle einer Epidemie, wie dem Coronavirus, zuständig wären.

"Quelle genau ansehen und auf Plausibilität prüfen"

„Wir möchten die Menschen bitten, eine solche Meldung nicht einfach so zu verbreiten, sondern kritisch zu lesen, sich die Quelle genau anzusehen und auf Plausibilität zu prüfen." Außerdem weist sie darauf hin, dass die Polizei nicht dafür zuständig sei, „Menschen mit Anzeichen auf Krankheitserreger zu versorgen" und dass es in Blomberg auch kein Kriminalkommissariat gebe.

Auch Angela Josephs, Pressesprecherin bei Phoenix Contact, reagierte auf die offensichtliche Falschmeldung. „Es gibt keinen Polizeieinsatz auf dem Firmengelände und es ist auch kein Mitarbeiter am Coronavirus erkrankt", machte sie gegenüber der LZ deutlich.

Bei Phoenix Contact hat die Tochtergesellschaft in China eine Betriebsruhe für alle Standorte bis zum 10. Februar verkündet. „Die Geschäftsführung der Phoenix Contact-Gruppe hat ein generelles Reiseverbot für China, Hongkong und Taiwan bis Ende Februar ausgesprochen, das auch für alle Mitarbeitenden der Gesellschaften dieser drei Standorte gilt", so Josephs weiter.

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