Späterer Start fürs Sozialkaufhaus im Blomberger Paradies

Blomberg. Das neue Sozialkaufhaus am Paradies startet später als angekündigt. Grund dafür ist der durch Corona deutlich aufwendigere Umbau des Gebäudes für alle Angebote, um allen künftigen Bedürfnissen gerecht zu werden. Doch nicht nur die Bauarbeiter sind dort derzeit im Einsatz: Das Aktivcenter der Euwatec bietet in einem Gebäudeteil, in dem nicht viel getan werden musste, bereits seit August Maßnahmen für Langzeitarbeitslose an. Das Arbeitslosenzentrum avisiert einen Umzug erst fürs späte Frühjahr.

Euwatec-Geschäftsführer Hermann Ritter hat bei der Stadt dafür plädiert, eigene Sanitäranlagen sowohl für den Bereich des Aktivcenters als auch des Sozialkaufhauses zu bekommen. Mit seinem Anliegen ist er auf offene Ohren gestoßen. &bdquo;Die Hygieneansprüche haben sich durch Corona verändert, ein Zurück zu alten Standards wird es nicht mehr geben“, ist sich Ritter sicher. Die Stadt unterstützt das Anliegen und lässt nun Sanitäranlagen für alle Bereiche bauen. &bdquo;Unser Ziel ist es, dass alle Angebote dort autark arbeiten können“, sagt Kämmerer Christoph Dolle. Wie berichtet, sollen im neuen Dienstleistungszentrum neben dem Sozialkaufhaus und Aktivcenter der Euwatec auch das Projekt Be8ung, das Arbeitslosenzentrum, die Abwasserwerke und das Netzwerk Lippe einziehen.

Euwatec ist schon im Gebäude Die Euwatec hat vorübergehend die Räume bezogen, die künftig den Abwasserwerken zur Verfügung stehen sollen. Länger konnte der Bildungsträger nicht warten. &bdquo;Wir haben mit dem Jobcenter schon den Start der Maßnahmen für Langzeitarbeitslose coronabedingt nach hinten verschoben, aber im August ging es los“, sagt Geschäftsführer Hermann Ritter. Auch die Holzwerkstatt und einige Büroräume sind bereits fertig. Wenn die Sanitäranlagen fertig sind – vielleicht schon im Dezember, hofft Ritter – kann das Sozialkaufhaus anfangen, Spenden anzunehmen und sie – coronakonform – für den Verkauf aufzubereiten. &bdquo;Das kann ein bis zwei Wochen dauern. Darum rechne ich damit, dass wir vielleicht Anfang Januar starten können“, sagt Ritter.

Das Arbeitslosenzentrum (ALZ) wird hingegen wohl erst im März dort einziehen – so lange bleibt die Beratungsstelle am Standort der katholischen Kirche am Lehmbrink. Am Paradies bekommt das ALZ im vorderen linken Bereich des ehemaligen Johanniter-Gebäudes einen Büroraum für die Erwerbslosenberatung. Die Funktion der Kleider-, Möbel- und Haushaltswarenbörse geht an das Sozialkaufhaus über. &bdquo;Wir verkaufen unseren Bestand an die Euwatec, dann startet das Kaufhaus nicht bei Null“, sagt Nicole Albrecht. In dem Umzug und der langfristigen Kooperation der vielen Sozial-Angebote sieht sie viele Vorteile und hat auch gleich das ALZ mit ins Gespräch gebracht, als die Idee für das Sozialkaufhaus im Raum stand. &bdquo;Da passt vieles zusammen. Mit der SOS-Beratungsstelle im IZIP, der Euwatec, dem Projekt Be8ung sind dort viele Angebote gebündelt und unsere Kunden können vieles auf kurzen Wegen erledigen. Dennoch hat die Ankündigung über unseren Umzug Wellen geschlagen bei unseren Stammkunden“, sagt sie.

Standortnachteil muss ausgeglichen werden Einen kleinen Nachteil sieht Albrecht lediglich im Standort, der leider außerhalb der Kernstadt liege. &bdquo;Wir haben hier viel Kontakt zu den Asylbewerbern am Lehmbrink“, sagt sie. Ob die auch den neuen Standort im Paradies aufsuchen, sieht Albrecht mit Fragezeichen. &bdquo;Wir werden über bessere Verkehrsanbindungen zum Paradies reden müssen. Auch die Werbung für die neuen Angebote muss ausgeweitet werden“, sagt Albrecht, die Menschen aus dem gesamten ostlippischen Raum betreut.

Dem Arbeitslosenzentrum steht zudem nicht nur ein Umzug bevor, die Beratungsstelle muss sich auch neu aufstellen. &bdquo;Die Förderung für Arbeitslosenzentren seitens des Landes NRW laufen zum Jahresende aus. Wir in Blomberg haben uns mit den beiden anderen Anlaufstellen im Kreis in Detmold und Bad Salzuflen zusammengetan und haben uns für das neue Landesprojekt &bdquo;Beratungsstelle Arbeit“ beworben. Für die Kunden ändert sich dadurch nicht viel. &bdquo;Wer Fragen rund um Antragstellung, Erwerbslosigkeit und Bewerbung hat, der ist bei uns richtig“, sagt Albrecht.

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