Nach Einbruch am HVG: Schulleiter wünscht sich Überwachungstechnik

Blomberg. Die Spuren der Verwüstung, die die Einbrecher Anfang Januar in Hermann-Vöchting-Gymnasium hinterlassen haben, sind größtenteils beseitigt. Nur noch die neuen Türen für die Klassenräume fehlen, dann wäre alles wieder wie vorher. Doch damit ist die Sache für Schulleiter Michael Hanke nicht erledigt. Er will zusammen mit der Stadt vorsorgen, damit Einbrüche am Gymnasium schon bald der Geschichte angehören. Von den Tätern fehlt unterdessen weiter jede Spur.

"Bei uns wurde jetzt schon zum dritten Mal in Folge eingebrochen. Immer während der Weihnachtsferien. Das erste Mal 2018/2019, dann Anfang 2020 und jetzt wieder", erinnert Hanke an die Einbruchsreihe. Immer wieder wurden Klassenräume verwüstet und Technik gestohlen. Wie berichtet, waren die Täter an Wochenende, 9. und 10. Januar, an einer von außen schlecht einsehbaren Stelle ins Gebäude gelangt.

Drinnen hatten sie mehr als zehn Türen von Klassenräumen aufgebrochen. Gestohlen wurden Computer, Mäuse, Tastaturen - also alles, was die Täter vielleicht zu Geld machen können. Zudem wurden Bücher und Hefte aus Schränken wild im Klassenraum verteilt. Im Mädchenklo zündeten die Täter eine Klobrille an. "Die Türen wurden alle mit einem Kuhfuß an den selben Stellen aufgebrochen. Die Holztüren können nicht mehr repariert werden, neue sind bereits bestellt worden", berichtet Hanke. Eine Lehrerin schreckte die Täter vermutlich auf, sodass sie flüchteten.

Hoher Schaden am Gebäude Dennoch dürfte allein der entstandene Sachschaden nach ersten vorsichtigen Schätzungen von Winfried Kipke von der Stadt Blomberg gut zwischen 5000 und 7000 Euro liegen. Hinzu komme der Schaden am Gebäude. Das alles muss nun aufgelistet und mit der Versicherung geklärt werden. "Es erinnert kaum noch etwas an den Einbruch", sagt Hanke. Durch den Distanzunterricht sei der Druck nach neuen Türen nicht immens groß. Mit dem Elternpflegschaftsvorsitzenden hat der Schulleiter ebenfalls telefoniert nach dem Vorfall. "Das Bedauern auf allen Seiten ist groß", berichtet er.

Glück im Unglück hatte die Schule, weil es den Einbrechern immerhin auch mit Gewalt nicht gelungen ist, in den Verwaltungstrakt einzudringen. "Die Stahltüren haben Stand gehalten", sagt Hanke. Für ihn steht schon fest, dass die Schwachstellen am Gymnasium ausgemerzt werden müssen. "Ich habe im Schulausschuss vorgetragen, dass wir uns eine technische Aufrüstung für mehr Sicherheit wünschen." Alarmanlage und Videokameras könnten vor allem auch abschreckend für künftige Versuche sein. Hanke, der selbst aus Lemgo kommt, weiß von Schulen mit guten Erfahrungen zu berichten. "Wir brauchen eine Lösung und sind beim Bürgermeister, der Stadt und der Politik auch auf Verständnis gestoßen", sagt Hanke.

Beratung durch die Polizei Schon bald könnten Gespräche zwischen der Schule, der Stadt als Gebäudeeigentümerin und der Polizei stattfinden, um eine bestmögliche Lösung zu finden. Winfried Kipke macht aber auch deutlich, dass sich das noch hinziehen kann. "Wir werden uns sicher von der Polizei beraten lassen, welche Stellen und vor allem welche Technik dafür infrage kommen. Danach muss das Geld für die Anschaffung bereitgestellt und auch in der Politik beraten und entschieden werden", dämpft Kipke die Erwartungen an eine schnelle Lösung. Gleichwohl herrsche Konsens, dass am Gymnasium gehandelt werden müsse.

"Ich habe eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zu den Tätern führen. Es sind zwar noch keine eingegangen, aber das Angebot steht noch", sagt Hanke. Möglicherweise könnte es Verbindungen zu einem Einbruch in einer Blomberger Kita geben. Konkretes weiß Hanke aber auch noch nicht. Die Ermittlungen der Polizei laufen unterdessen weiter.

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