Beschwerden über den Räumdienst in Südlippe

Südlippe. Seit Montag schwinden die Schneemassen dank des Regens langsam. Doch mehr als eine Woche lang hat die weiße Pracht auch den lippischen Süden in Atem gehalten. Die Bauhöfe in Blomberg, Schieder-Schwalenberg, Lügde und Horn-Bad Meinberg haben sich bemüht, Straßen und Wege freizumachen – auch an den Wochenenden. Beschwerden gabs trotzdem in den Rathäusern beziehungsweise in den sozialen Netzwerken.

Vor Jahren hat der Blomberger Rat mal beschlossen, für den Winterdienst Straßen in Kategorien einzuteilen – mit der viel von Bürgern kritisierten Folge, dass dann diverse Wohnstraßen gar nicht mehr geräumt werden. &bdquo;Das können Sie natürlich nicht bringen, wenn es derartige Schneemassen gibt", sagt Frank Bischoff, Fachbereichsleiter Bauen, &bdquo;darum haben wir diese Kategorisierung sofort außer Kraft gesetzt. Das hatten wir auch versprochen."

Fahrzeuge passen kaum durch die engen Altstadtstraßen Gleichwohl habe es an den ersten beiden Tagen mit der Räumerei leider nicht besonders gut geklappt, die Gründe müsse man später noch mal aufarbeiten. Dass es schwierig ist, in der engen Altstadt zu räumen, wenn rechts und links Autos parken, sei ja bekannt. &bdquo;Ab Mittwoch hat es besser geklappt, da haben wir auch angefangen, die Schneemassen aus der Stadt herauszufahren." Auch das sei nicht einfach, denn die Fahrzeuge, die man eigentlich bräuchte, um große Mengen zu bewegen, passen kaum durch die engen Altstadtstraßen.

Der Bauhof sei mit vier Fahrzeugen unterwegs, dazu kommen noch externe Dienstleister. &bdquo;Für milde Winter reicht das auch aus, aber zu Zeiten wie diesen ist es schwierig, auch die 18 Ortsteile vernünftig zu räumen." Um noch mehr zu schaffen, sei das Personal nicht vorhanden – die Forderung, auch noch Nachtschichten einzulegen, sei einfach nicht erfüllbar.

Bahntrasse erst diese Woche geräumt Dass es allerdings nicht gelungen sei, frühzeitig die alte Bahntrasse zwischen Blomberg und Borkhausen zu räumen, bedauert Bischoff. Dazu erreichte ihn am Montag noch eine Beschwerde-Mail eines Blombergers. Dem war aufgefallen, dass im Gegensatz zur Blomberger Seite das letzte Stück der Strecke zwischen Borkhausen und Nessenberg bestens geräumt worden ist – vom Schieder-Schwalenberger Bauhof, an den er sich vor ein paar Tagen gewandt habe.

&bdquo;Das hätten wir in der Tat auch schaffen müssen", sagt Frank Bischoff, denn gerade diese Strecke werde zwar derzeit nicht als Radweg genutzt, sei aber ein wichtiger Naherholungsweg. Am Montag holte die Stadt dann das Versäumte nach.

Gullis werden freigemacht Derweil haben auch die Schieder-Schwalenberger ihren Schaff mit den Schneemassen. Allein 75 Lastwagenladungen á fünf Kubikmeter brachte der Bauhof aus der Schwalenberger Altstadt heraus, berichtet Bauhofleiter Mario Bezjak. &bdquo;Das meiste haben wir am Sportplatz gelagert", sagt er. Am Montag beschäftigten er und seine Kollegen sich damit, die Gullis freizuräumen, nicht nur mit der Baggerschaufel, sondern auch per Hand.

Bürgermeister fährt mit Räumfahrzeug Im hohen Schnee waren die Stellen mit Sprühfarbe markiert, so dass die Bauhofmitarbeiter genau wussten, wo sie ansetzen mussten. &bdquo;Nicht jeder Gullideckel muss freigeräumt werden, aber an den neuralgischen Stellen wie hier in der Julius-Müller-Straße eben doch. Sonst steht das Wasser ganz schnell auf der Straße."

Ganz andere Probleme hatte der Lügder Bauhof beim Einsetzen des Schneefalls zu bewältigen: &bdquo;Leider ist unser Unimog ausgefallen, das hat uns sehr zurückgeworfen", erzählt Lügdes Stadtoberhaupt Torben Blome. Doch die Stadt habe Unterstützung von Unternehmen bekommen. Er selbst ist zu Beginn der Woche fünf Stunden lang auf dem zweiten großen Räumfahrzeug mitgefahren, um überhaupt mal ein Gefühl dafür zu kriegen, was das bedeutet.

In Lügde waren Räumteams auch am Wochenende unterwegs Oberste Priorität habe natürlich die Verkehrssicherung gehabt. &bdquo;Die Menschen in der Südstadt, beispielsweise in Köterberg und den anderen Ortsteilen sind ja Schnee gewohnt, und die sind gut ausgerüstet und haben uns sehr gut unterstützt." Permanent, auch am Wochenende sind in Lügde wie in den anderen südlippischen Kommunen Räumteams unterwegs gewesen, um auch die etwas vernachlässigten Nebenstraßen zu versorgen.

Dass es dennoch Beschwerden von Bewohnern in Nebenstraßen und Wohngebieten gab, erlebten auch seine Amtskollegen. &bdquo;Man kann einfach nicht in allen Ecken gleichzeitig sein", sagt auch Horn-Bad Meinbergs Bürgermeister Heinz-Dieter Krüger, dafür hätten auch die meisten Bürger Verständnis gezeigt. &bdquo;Dennoch haben Bauhof, Hausmeister und Unternehmen sehr gute Arbeit geleistet, und dafür danke ich ihnen sehr." Dass überdies auch noch heimische Landwirte und Gartenbauunternehmen Unterstützung angeboten hätten, freue ihn ebenso.

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