Neubau: Warum der Kreisbauhof vom Wilbasen-Gelände ins Blomberger Westerholz zieht

Blomberg. Wenn an diesem einen bestimmten Wochenende im September die Karussells durchdrehen und der Duft nach gebrannten Mandeln und Zuckerwatte über dem Wilbasen-Gelände liegt, ist klar, dass gerade eine der größten und ältesten Kirmesveranstaltungen die Besucher anlockt. Doch auch im Rest des Jahres ist das Gelände an der B1 nicht ungenutzt: Der Kreisbauhof hat hier seinen Sitz samt 13 Mitarbeitern und großem Salzlager. Zumindest noch, denn der Bauhof soll umziehen.

Im Blomberger Westerholz soll der neue Bauhof errichtet werden und als zentraler Stützpunkt nicht nur für Blomberg, sondern auch für die Kommunen Schlangen, Horn-Bad Meinberg, Schieder-Schwalenberg, Lügde, Barntrup und Extertal fungieren, die von hier aus versorgt werden. Bislang gab es neben dem Kreisbauhof auf dem Wilbasen-Gelände mit 13 Mitarbeitern einen weiteren in Hummersen mit drei sowie in Extertal mit sechs Mitarbeitern, die alle am neuen Standort im Blomberger Westerholz unterkommen sollen.

Umzug für 2026 geplant

Hier soll ein Neubau entstehen, der über ein Verwaltungsgebäude mit einer Grundfläche von rund 350 Quadratmetern sowie Fahrzeughallen inklusive Waschplatz und Salzhalle von rund 1900 Quadratmetern verfügen wird, erklärt Karolina Schmidt von der Kreis-Pressestelle auf Nachfrage. &bdquo; Die Baugenehmigung hat der Eigenbetrieb Straßen des Kreises Lippe im November vergangenen Jahres erhalten.“ Die Zaunbauarbeiten sind Ende Mai 2025 planmäßig gestartet, &bdquo;parallel laufen bereits die ersten vorbereiten Maßnahmen für den Hochbau“. Und der offizielle erste Spatenstich lasse wohl auch nicht mehr lange auf sich warten. Lange darf es auch nicht mehr dauern, denn der Bauhofneubau soll im Sommer 2026 fertiggestellt werden. Auch der Umzug mit der Zusammenlegung der Standorte Wilbasen, Extertal und Hummersen sei für 2026 vorgesehen.

Doch warum im Westerholz und nicht auf dem Betriebsgelände an der B1? Dazu hatte der damalige Eigenbetriebschef Rainer Huneke im Juli 2023 erklärt : &bdquo;Man muss bedenken, dass die Gebäude dort 1960 gebaut wurden und heute in keiner Weise mehr den Ansprüchen genügen.“ Und weiter sagte er: &bdquo;Aber man darf nicht vergessen: Das war ein Wohngebäude.“ Außerdem würden moderne Lastwagen auch nicht mehr in die alte Halle passen. Und ein Neubau dort wäre ebenfalls schwierig geworden: &bdquo;Wir hätten dann keinen Bestandsschutz mehr. Die Zuwegung müsste komplett neu gemacht werden, da wären wir mindestens mit einer halben Million Euro dabei.“ Das Geld hat der Kreis dann lieber in den Kauf des neuen Geländes gesteckt, das zuvor der Stadt Blomberg gehörte.

Und noch einen Vorteil habe der Umzug, hatte Stephan Pott, Fachgebietsleiter Betriebsdienst Bauhöfe, damals erklärt: &bdquo;Wir müssen für die Wilbasen-Kirmes jedes Mal zwei Wochen vorher die Hallen und das Gelände komplett leer räumen, das waren immer eine Menge Aufwand und hohe Kosten.“

Kosten: Knapp 5 Millionen Euro

Doch ganz billig wird der Neubau nicht. Vor zwei Jahren wurde laut Kreis das Konzept für den Neubau des Bauhofs erstellt und von einem Planungsbüro der Kostenrahmen für diese Baumaßnahme mit knapp 4 Millionen Euro ermittelt. &bdquo;Dieses Konzept war unter anderem die Grundlage für die europaweite Ausschreibung der weiteren Planungsleistungen. Auf Grundlage dieser Ausschreibung wurde von einem Architekturbüro die detaillierte Genehmigungsplanung mit Kostenberechnung erstellt.“ Demnach werden sich die Baukosten nun auf insgesamt 4,95 Millionen Euro belaufen. Obwohl die Baukosten nun insgesamt höher liegen, können laut Kreis durch die Zusammenlegung der drei Bauhöfe am neuen Standort im Westerholz Ausgaben von durchschnittlich 130.000 Euro pro Jahr bis 2045 eingespart werden, etwa für Miete an den Standorten Hummersen und Extertal.

Das Wilbasen-Gelände bleibt beim Kreis, auch die Stoppelkirmes soll weiterhin dort stattfinden. Für dieses Jahr - von Freitag, 12. September, bis Montag, 15. September - ist sie gesetzt, danach muss, wie berichtet, kräftig in Strom- und Trinkwasserversorgung investiert werden.

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