Neuer Anlauf: Blomberger Sozialkaufhaus will im Mai starten

Blomberg . Mehr als ein Dreiviertel-Jahr sind seit der Ankündigung vergangen, dass ein Sozialkaufhaus im Blomberger Paradies eröffnen wird. Seitdem ist viel passiert – vor allem hinter den Kulissen. Die Corona-Pandemie hat auch große Auswirkungen auf die Pläne von Euwatec, Stadt und Arbeitslosenzentrum ( ALZ ). Die Euwatec-Verantwortlichen hoffen nun, dass es bald im Paradies losgehen kann. Mit dem Start des Sozialkaufhauses Anfang Mai gibt es bereits ein neues Ziel.

&bdquo;Wir sind eigentlich startklar", sagt Uwe Dorn als neuer Leiter bei Euwatec für die Sozialkaufhäuser, um dann laut loszulachen, denn im Hintergrund macht der Baulärm deutlich, dass die Handwerker im ehemaligen Johanniter-Gebäude am Paradies noch lange nicht fertig sind. &bdquo;Etwas mehr als Halbzeit", schätzt Dorn darum noch mal deutlich vorsichtiger. &bdquo;Die alten Anlagen sind alle raus, neue Elektro-Leitungen sind verlegt, die Heizung ist drin. Das Garagentor ist einer hellen und breiten Fenster- und Türfront gewichen", zählt Dorn die Dinge auf, die schon erledigt sind. Vielerorts werden noch Böden abgeschliffen, Wände gespachtelt. &bdquo;Wir müssen den Handwerkern und der Stadt ein großes Kompliment machen", sagt Dorn. &bdquo;Die Arbeiten gehen hier Hand in Hand und schnell vonstatten. Natürlich gibt es in so einem alten Gebäude auch die ein oder andere Überraschung, aber das gehört eben dazu."

Euwatec-Ideen finden Gehör

Ein weiterer positiver Faktor für die Euwatec: &bdquo;Wir dürfen bei der Auswahl von vielen Dingen, wie Bodenbeläge und Wandfarben, mitreden. Unsere Ideen finden allesamt Gehör", lobt Dorn die Kooperation. Wie berichtet, ist die Euwatec bereits in das Gebäude eingezogen. Hier sollten bereits Maßnahmen für Langzeitarbeitslose stattfinden, die vom Jobcenter vermittelt und auch vom Staat gefördert werden. Dank Corona sind die Maßnahmen vorerst ausgesetzt – jedenfalls finden keine physischen Treffen statt. &bdquo;Wir halten telefonisch und über Mails den Kontakt zu unseren Kunden", bestätigt Stefanie Tacke, die als sozialpädagogische Leiterin die Maßnahmen betreut. Sie hofft, dass bald die ersten Lehrgänge und Werkstatt-Projekte auch vor Ort stattfinden können. &bdquo;Die Menschen brauchen eine Aufgabe und die Möglichkeit, raus aus dem Haus zu kommen und sich auszutauschen."

In der eigenen Euwatec-Werkstatt im hinteren Teil des Gebäudes sollen zum Beispiel auch eine Verkaufstheke und Regale für das Sozialkaufhaus gebaut werden. Eine Win-Win-Situation für alle. Zudem sind die Mitarbeiter für das Sozialkaufhaus auch bereits ausgewählt worden. Sechs Menschen aus dem Raum Blomberg und Horn-Bad Meinberg werden hier ab April eine feste Anstellung haben und sich um Verkauf und Warenlogistik kümmern. &bdquo;Zwei Mitarbeiter holen beispielsweise Möbelspenden ab oder bringen diese zum neuen Standort. Der Rest kümmert sich ums Einräumen, Sortieren und Verkaufen", erklärt Tacke.

Datenbank für Möbelspenden

Ab wann genau Spenden für Kleidung, Haushaltswaren und Möbel angenommen werden können, steht noch nicht fest. &bdquo;Wir werden das sofort kommunizieren, wenn wir da nähere Infos zu haben", sagt Dorn. &bdquo;Das Gute ist, wir starten dank der Waren aus der Kleiderstube des ALZ nicht bei Null. Das ist ein guter Bestand für den Start. Danach werden wir weitersehen", sagt er. Zudem soll auch noch eine Datenbank aufgebaut werden, in der alle Möbelspenden aus Detmold und Blomberg, später auch vom dritten Standort in Lemgo gemeinsam aufgeführt werden. &bdquo;So können wir noch mehr Kundenwünsche bedienen", sagt Dorn.

Doch damit ist noch lange nicht Schluss: Das Arbeitslosenzentrum wird vermutlich noch im April im Paradies einziehen, wie auch voraussichtlich die Abwasserwerke, deren Büroräume nahezu fertiggestellt sind. &bdquo;Unsere Kleider- und Stöberstube ist für den Verkauf schon seit Dezember geschlossen. Eine Wiedereröffnung wird es im Lehmbrink auch nicht mehr geben. Die Abgabe von Spenden ist aber weiterhin möglich und wird auch bis zum wirklichen Umzug ins Paradies und einer Abgabemöglichkeit dort durchgehend möglich sein", sagt ALZ-Leiterin Nicole Albrecht.

Fast 400.000 Euro kostet der Umbau im Paradies. Wenn alles fertig ist, wird es zusammen mit dem IZIP nebenan dort ein ganzes Bündel an sozialen Hilfestellungen nicht nur für Bedürftige geben.

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