Schieder-Schwalenberg. "Ich glaube, wir haben es so langsam", Kai Pankoke scheint ziemlich erleichtert zu sein. Nach dem für alle in der Gemeinde überraschenden Wechsel von Pastor Uwe Sundermann nach Oerlinghausen ist der Schiederaner nun offiziell gewählter Vorsitzender des Kirchenvorstandes.
Gemeinsam mit Diana Falk, Katharina Harling, Ulrich Hundertmark. Adelheid Liese, Claudia Müller, Dirk Schröder, Michael Tölle und Carl-Helmuth Wegener bemüht sich der Ingenieur, der bisher lediglich den stellvertretenden Vorsitz inne hatte, das Kirchenschiff durch diese etwas schwierigen Gewässer zu manövrieren. Seine Stellvertretung übernimmt jetzt übrigens Michael Tölle.
Ganz neue Aufgaben
Das Gremium hat sich in einem offenen Brief an die Gemeinde gewandt, der in der Kanzelschwalbe abgedruckt ist. Bis dato hatte Uwe Sundermann sich zumindest redaktionell weitgehend allein mit dem Gemeindebrief befasst, während Torsten Lohöfer sich vor allem ums Layout kümmerte. Das tut Letzterer auch immer noch, doch die anderen müssen sich erst einmal einfinden: "Allein schon am Gemeindebrief wird deutlich, was für viele Bereiche gilt: Unerwartet und unvorbereitet stehen plötzlich viele Mitarbeitende vor Aufgaben, die sie noch nie gemacht haben oder auch tun konnten."
Doch das Gremium will sich nicht allein dadurch kämpfen, es geht den Ehrenamtlichen um Kommunikation und Transparenz: "Wenn, oder besser noch bevor irgendwo der Schuh drückt, lassen Sie uns miteinander sprechen", ermuntern sie die Gemeindeglieder. Und dazu liefern sie auch gleich noch das entsprechende Forum mit: Eine Gemeindeversammlung soll am Sonntag, 3. Advent, 11. Dezember, um 12 Uhr direkt im Anschluss an den Gottesdienst in der Kirche stattfinden. "Es liegt in unseren Händen, dass unsere Kirchengemeinde lebendig bleibt und weiterhin Menschen für Menschen da sein können. Seien Sie dabei", so lautet der Appell des Kirchenvorstandes.
Dienste sind geritzt
Während sich die Schiederaner also eigenständig auf den Weg gemacht haben, bemüht sich Superintendent Holger Postma, ihnen den formal-organisatorischen Rahmen dazu zu bieten. Er hat die jüngste Ausgabe der Kanzelschwalbe auch gleich genutzt, um sich an die Gemeinde zu wenden. "Ich bin froh und dankbar, dass alle Mitglieder des Kirchenvorstandes bereit sind, ,zur Stange zu halten'", schreibt er. Die meisten Sonntagsgottesdienste bis Ende März seien bereits von Pfarrerinnen und Pfarrern der Klasse Ost übernommen worden. Monatlich stünde einer aus diesem Kreis für die so genannten Kasualien, also für Trauerfälle oder Trauungen bereit. Bis zum 26. Dezember ist das zunächst Bettina Hanke-Postma, danach übernimmt Dietmar Leweke, auch für den Januar.
Doch Postma appelliert auch an alle, die bereit wären, sich ehrenamtlich zu beteiligen, beispielsweise wieder einen Besuchsdienst auf die Beine stellen möchten. "Niemand sollte zu viel auf sich nehmen, aber es gibt sicherlich auch Menschen in der Gemeinde, die diesen wertvollen Dienst übernehmen könnten." Wie das funktionieren könnte, will der Superintendent bei der Gemeindeversammlung am 3. Advent thematisieren.