Blomberger Bäder erhöhen Preise

Blomberg. Schwimmen in der Nelkenstadt wird teurer: Die Blomberger Bäder erhöhen ihre Eintrittspreise zum 1. Januar und passen sich nach eigener Aussage damit "dem Niveau der Region" an. Und trotzdem wird die Preissteigerung die Kosten der Bäder nicht decken können.

Für Erwachsene werden statt 2,50 Euro für einen Besuch des Blomberger Hallenbades sowie des Freibades dann 3,50 Euro fällig - eine Erhöhung um 40 Prozent. Kinder zahlen für einen Besuch 2 Euro statt wie bislang 1 Euro - eine 100-prozentige Preissteigerung. Für eine Familienkarte werden ab kommendem Jahr gut 45 Prozent mehr fällig: 8 Euro statt 5,50 Euro. Ermäßigungen gibt es weiterhin für Mehrfachkarten, sprich bei 10er-Karten spart man einmal den regulären Eintritt, bei 30er-Karten fünfmal und bei 50er-Karten zwölfmal. Auch die Familienkarten behalten den Rabatt von 50 Prozent auf den Kinderpreis. In diesem Jahr gekaufte Mehrfachkarten können weiter genutzt werden.

Hohe Kosten für Gas und Personal Grund für den Anstieg sind - wie fast überall - die gestiegenen Kosten, erklärt Ewald Prünte als Pressesprecher für die Blomberger Versorgungsbetriebe (BVB): "Wasserflächen in Bädern zu beheizen ist kostspielig." Viele Bäder hätten daher bei Um- oder Neubau auf die 50-Meter-Becken verzichtet, sofern sie welche hatten, auch die Bäder in Blomberg verfügen über 25-Meter-Bahnen.

Dazu kommen hohe Personalkosten - wenn es denn welches gibt, erklärt Prünte. Denn Beckenrand-Personal, also Schwimmmeister und Fachangestellte für das Bäderwesen, würden gesucht. So mussten verschiedene Bäder der Region bereits tageweise schließen, weil ihnen die Angestellten fehlten, weiß Prünte. Nach den coronabedingten Schließungen seien viele nicht zurück in den Job gegangen, andere seien mittlerweile in Rente, Stichwort Babyboomer-Jahrgang.

Das Hallenbad wird mit zwei erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken beheizt. Außerdem stünden zur Spitzenlastabdeckung noch Gaskessel bereit, erklärt Prünte. Auch das Freibad verfügt über ein mobiles Blockheizkraftwerk. Und da Gas so teuer ist, müssen auch die Versorgungsbetriebe tiefer in die Tasche greifen - laut Prünte eine Auswirkung davon, dass Gas lange Zeit billig war. Die Heizzentrale des Hallenbads, die auch das Schulzentrum versorgt, wird derzeit für rund eine halbe Million Euro saniert. Unter anderem soll durch den Austausch zweier Gaskessel und der Generalüberholung zweier Blockheizkraftwerke einiges an Energie gespart werden können.

Sportverein nutzt Bäder kostenlos Der Blomberger Sportverein (BSV) nutzt die Bäder für und von seiner Schwimmabteilung, wie Schwimmwart Friedbert Brand bestätigt. Und die dürfen die Bäder kostenlos für Trainings und Co. nutzen - wie andere Abteilungen die städtischen Sporthallen und Plätze. Sie sind also von der Erhöhung der Eintrittspreise nicht unmittelbar betroffen. Und auch die DLRG-Ortsgruppe Blomberg darf das Hallenbad für seinen Trainingsbetrieb am Mittwoch nutzen - und der sei gut besucht, wie Vorsitzender Thorben Fritz versichert. Seit etwa 2006 bestehe eine Kooperation zwischen der Ortsgruppe und den BVB: Für die kostenfreie Nutzung des Hallenbads unterstützt der DLRG in den Sommermonaten das Personal im Freibad. "Auch in diesem Sommer wieder", sagt Fritz. Über diese Kooperation sei er sehr froh, es funktioniere gut.

Wie die Geschäftsleitung der BVB bestätigt, seien die Bäder - wie in jeder Kommune - klassisch und dauerhaft defizitär, sagt Pressesprecher Ewald Prünte. Die Preiserhöhung damit also nur "ein Tropfen auf den heißen Stein". Außerdem passe man sich mit der Erhöhung "lediglich dem Niveau an, das in anderen Städten schon seit einigen Jahren üblich ist“, erklärt Dirk Middendorf, Geschäftsführer der BVB, in einer Mitteilung. So zahlen Gäste für einen Besuch des Eau-Le in Lemgo 3,70 Euro (Kinder) beziehungsweise 5,20 Euro (Erwachsene), das Bad am Holsterberg in Nieheim nimmt 2 Euro für Kinder und 4 Euro für Erwachsene, ein Besuch des Bad Meinberger Waldbades liegt zwischen 1,50 Euro (Kinder) und 3,50 Euro (Erwachsene) und auch in Aerzen werden 3,50 Euro für Erwachsene fällig (Kinder 1 Euro). Aber es geht auch günstiger: Die Freibäder Barntrup und Schieder nehmen 3 Euro für Erwachsene und 1,50 für Kinder, das Eggebad Horn ist mit 2,50 pro Erwachsenem und 1 Euro pro Kind noch günstiger.

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