Wärmeversorgung im Schulzentrum Horn nicht mehr gesichert

Horn-Bad Meinberg. Das Desaster kam plötzlich, war aber erwartbar: Im Januar ging einer der beiden Gaskessel mit einer Nennleistung von 500 Kilowatt im Schulzentrum kaputt. Eine Reparatur des 30 Jahre alten Gerätes lohnt nicht - doch was nun?

Zum Hintergrund: Für das Gymnasium und die Sekundarschule in Horn besteht ein Wärme- und Stromverbund. Die Beheizung der schulischen Einrichtungen erfolgt über eine Holzhackschnitzelanlage sowie zwei Spitzenlastkessel.

BHKW auch kaputt Neben dem Gaskessel ist auch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) defekt, das andere wird aufgrund der hohen Laufleistung kurzfristig ausfallen. Hier will die Verwaltung noch prüfen, ob die Eigenstromversorgung der Photovoltaikanlagen ausreicht und in Zukunft auf ein BHKW verzichtet werden kann. Hinzu kommt: Die Holzhackschnitzelanlage ist aufgrund ihres hohen Wartungsaufkommens nicht immer verfügbar.

Mit dem verbleibenden Gaskessel und der Holzhackschnitzelanlage konnte die aktuelle Heizperiode jedoch überbrückt werden. Künftig könne die Wärmeversorgung an kalten Tagen jedoch nicht sicher gewährleistet werden, erklärt die Verwaltung mit Blick auf die nahe Zukunft. Die Heizanlagen müssten zwingend erneuert werden. Zudem werde für die Erweiterung des Gymnasiums eine zusätzliche Wärmeleistung benötigt.

Heizanlage ist abgängig Die Verwaltung hat zur Lösung des Problems Gespräche mit Energieservice Westfalen-Weser (ESW) geführt. Das Unternehmen betreut die Anlagen bereits seit Jahren. Eine Komplettsanierung komme in Betracht, weil die bestehenden Anlagenkomponenten bereits ein erhebliches Alter erreicht hätten. Der Gaskessel ist 30 Jahre alt, die Brenner 20 Jahre. Die Holzhackschnitzelanlage wurde vor 19 Jahren eingebaut und ist mit hohen Wartungs- und Betriebskosten verbunden. Es gibt häufig Störungen sowie Sauberkeits- und Verschleißprobleme. Auch fehlt ein Pufferspeicher im Netz.

Energieservice Westfalen-Weser schlägt daher den Austausch der alten Holzhackschnitzelanlage durch eine Pelletheizung vor. Der Gaskessel könnte durch einen neuen mit höherer Nennwärmeleistung ersetzt werden. &bdquo;Im Außenbereich sollte ein Pufferspeicher für einen effizienteren Betrieb errichtet werden. Gegebenenfalls sind auch die vorhandenen Blockheizkraftwerke zu erneuern“, erklärt die Verwaltung.

Zwei Bauphasen Die Erneuerung kann in zwei Schritten während der Sommerferien 2025 und 2026 erfolgen. Für den ersten Bauabschnitt hat die Politik bereits grünes Licht gegeben: In den kommenden Sommerferien sollen Anlagenteile demontiert und ein neuer Gaskessel eingebaut werden. In den Sommerferien 2026 könnten zudem ein neuer Pelletkessel, ein Pufferspeicher (im Außenbereich) und eventuell neue BHKWs im Sekundarschulgebäude 1 eingebaut werden.

Da es derzeit bestehende Erdgaslieferverträge für das Schulzentrum gibt, wird ESW für die erste Heizperiode die Energieanlagen pachten. Das stellte im Ausschuss für Stadtentwicklung und Liegenschaften Vertriebsleiter Peter Grote vor. Ab der Heizperiode 2026/2027 wird die Firma der Stadt einen Contractingvertrag anbieten. ESW übernimmt dann alle Kosten, die bei der Wärmeerzeugungsanlage entstehen. Derzeit kostet die Stadt allein der Erwerb von Gas und Pellets 120.000 Euro jährlich. Hinzu kommen unter anderem Wartung, Betriebs- und Investitionskosten. Die voraussichtlichen Kosten liegen beim Contracting bei rund 248.500 Euro im Jahr.

Gaskessel schafft Sicherheit Doch wie werden die Schulräume im kommenden Winter beheizt? &bdquo; Die nächste Heizperiode kann mit der Leistung des neuen Gaskessels überbrückt werden, auch wenn die reine Beheizung mit fossilen Brennstoffen keine ideale Lösung ist“, erklärt der städtischen Pressesprecher Sebastian Vogt. Dieser werde auch künftig für die Abdeckung von Spitzenlasten benötigt. Die Alternative, einen mobilen Heizcontainer auf dem Lehrerparkplatz aufzustellen, war verworfen worden.

Die Politiker beschlossen einmütig, dass zunächst der erste Bauabschnitt 1 mit der ESW umgesetzt werden soll. Zudem soll ein Pachtvertrag für die Heizperiode 2025/2026 geschlossen werden. Über den zweiten Bauabschnitt, die Installation eines Pelletkessels, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Transparenzhinweis: In einer ersten Version war etwas fehlerhaft. Richtig ist, dass ein Gaskessel bereits im Sommer eingebaut wird und deshalb keine mobile Heizanlage für den Winter notwendig wird. Wir haben die entsprechende Stelle korrigiert.

Wärmeversorgung im Schulzentrum Horn nicht mehr gesichert

Angebot zur Kommunalwahl

Die Gemeinde Kalletal startet mit der kommunalen Wärmeplanung

Diebe machen Bellenberg unsicher

200.000 Euro für ein WC? Das sagt die Politik zu der Anlage für den Industriepark Belle

„Das schönste Lob kommt von der Straße“ - Frank Plasberg bald zu Gast in Lippe

Horn-Bad Meinberg: Heiden lehnen Windkraft-Ausbau nahe dem Naturdenkmal Externsteine ab

Bad Meinbergs Kurparksee wird entschlammt