Kripo beendet Ermittlungen zur Brandursache nach Großbrand in Blomberg

Blomberg. Hunderte Feuerwehrleute und andere Helfer haben am letzten Wochenende im Januar vor Ort gegen das Inferno angekämpft, haben versucht, noch etwas von dem holzverarbeitenden Betrieb zu retten. Und direkt im Anschluss an die Löscharbeiten haben Brandermittler der Kriminalpolizei ihre Arbeit aufgenommen, um der Ursache des Großbrandes auf die Spur zu kommen. Jetzt ist klar: Das ist ihnen nicht gelungen.

"Die Brandursache lässt sich nicht feststellen", sagt Polizeipressesprecher Jörg Thelaner. Das sei bei einem Großbrand wie diesem nicht ungewöhnlich: Die Flammen könnten die Spuren vernichtet haben, "und was das Feuer nicht schafft, schafft manchmal der Löscheinsatz." Eine grobe Schätzung des Schadens hätten die Spezialisten allerdings vorgenommen, er liege etwa bei fünf Millionen Euro. "Aber das ist ganz vage."

Genauer nehmen das, wie die Lippische Landesbrandversicherung bereits mitgeteilt hat, die Sachverständigen der Versicherung unter die Lupe. "Unsere Schadensabteilung kümmert sich um den Fall", sagt Pressesprecher Sven Limberg dazu.

Mehrere Versicherungen Aber wie ist im Falle eines Großbrandes eigentlich generell die Vorgehensweise? Eckhardt Maaß, Sprecher des IHK-Arbeitskreises Versicherungsvermittler, erklärt das Prozedere: &bdquo;Ein Gewerbebetrieb ist meistens mit mehreren Versicherungen abgesichert, zum einen für das Gebäude, zum anderen gibt es eine Inhaltsversicherung auf kaufmännische, technische Betriebsausstattung sowie Waren und Vorräte. Das ist ungefähr das, was Sie im Privaten unter Hausratversicherung verstehen würden.“ Manche Betriebe sicherten sich darüber hinaus auch gegen einen Ertragsausfall ab. Darüber werden im entsprechenden Schadensfall auch Kosten abgedeckt, mit denen das Unternehmen einen Ertragsverlust verhindert, etwa eine Fremdfertigung zu erhöhten Kosten.

Doch was geschieht, wenn sich die Brandursache gar nicht feststellen lässt? &bdquo;Sofern der Schadensfall durch eine versicherte Gefahr wie hier das Feuer entstanden ist und der Versicherungsnehmer frei vom Vorwurf des Vorsatzes wie etwa der Brandstiftung ist, besteht erst einmal Versicherungsschutz.“

Auflagen müssen erfüllt sein Aber so ein Schadensfall könnte auch beispielsweise durch grob fahrlässiges Handeln entstehen oder beispielsweise dadurch, dass ein Versicherungsnehmer die vertraglich vereinbarten Auflagen wie die jährliche Überprüfung von elektrischen Anlagen und Einrichtungen nicht erfüllt habe, sagt Maaß. &bdquo;Solche Verstöße könnten Auswirkungen auf die Schadensregulierung haben und im schlimmsten Fall bis zum Versagen des Versicherungsschutzes führen.“

Habe aber zum Beispiel ein Dritter schuldhaft gehandelt, zum Beispiel ein externer Handwerker bei Schweißarbeiten nicht auf Funkenflug geachtet und so einen Brand ausgelöst, bestehe in der Regel Versicherungsschutz. &bdquo;Allerdings wird die Versicherung im Nachgang der Regulierung beim Verursacher Regress nehmen.“

Wichtig ist hier das Wörtchen &bdquo;Nachgang“: Die Grundlage der Gebäude- und Inhaltsversicherung ist nämlich die Regulierung zum Neuwert, betont der Experte. &bdquo;Der Anspruch aus einer Haftpflichtversicherung erfolgt dagegen immer auf Basis des Zeitwertes. Darum ist für den Geschädigten immer von Vorteil, dass primär seine Versicherung eintritt und sekundär den Regress zum Zeitwert führt.“

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