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Schock für Anwohner: Gasalarm in Eschenbrucher Ferienhaussiedlung

Seda Hagemann

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Die Feuerwehr ist zu einem Einsatz nach Eschenbruch ausgerückt. - © Feuerwehr Blomberg
Die Feuerwehr ist zu einem Einsatz nach Eschenbruch ausgerückt. (© Feuerwehr Blomberg)

Blomberg. Die Feuerwehren aus Blomberg und Eschenbruch sind am Freitagabend zu einem Notfall in einer Ferienhaussiedlung in Eschenbruch gerufen worden. Eine Bewohnerin hatte um kurz vor 18 Uhr im Garten einen starken Gasgeruch wahrgenommen und alarmierte umgehend die Einsatzkräfte.

Die Löschgruppe Eschenbruch reagierte sofort und sperrte den Bereich weiträumig ab, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten und den Brandschutz sicherzustellen. Der Löschzug Blomberg traf kurz darauf ein und begann mit speziellen Messgeräten die Situation zu analysieren, heißt es im Bericht der Feuerwehr. Die Messgeräte bestätigten den starken Gasgeruch und die Wehrleute nahmen zudem Geräusche an der Gasleitung wahr.

Leck im Flüssiggastank

Der herbeigerufene Energieversorger versuchte, die Leckage zu beheben, was jedoch nicht gelang. Es stellte sich heraus, dass es sich nicht um Erdgas, sondern um einen Flüssiggastank handelte, für den der Energieversorger nicht primär zuständig sei.

Die Feuerwehr wurde von der Störungsstelle des Gastankbetreibers angewiesen, das Gas am Flüssiggastank abzustellen. Nachdem der Druck im Tank nachgelassen hatte, führten die Einsatzkräfte weitere Messungen in den umliegenden Gebäuden und der Kanalisation durch. Glücklicherweise waren alle weiteren Messungen negativ, sodass keine weitere Gefahr bestanden haben soll. Die Absperrungen der Feuerwehr wurden daraufhin aufgehoben und die Bewohner konnten in ihre Häuser zurückkehren.

Wie gefährlich ist Flüssiggas?

Unter dem Begriff Flüssiggase versteht man niedrig siedende C3- und C4-Kohlenwasserstoffe, wie Propan und Butan sowie deren Gemische oder artverwandte Gase. Sie werden als Heizgas, als Kraftstoff für Verbrennungsmotoren oder als Treibmittel in Spraydosen oder als Kühlmittel in Kühlaggregaten verwendet. Flüssiggase sind brennbar und bilden „explosionsfähige Atmosphären“, heißt es auf der Website der Feuerwehr Herxheim.

Diese Eigenschaft mache Flüssiggastanks mit direkter Erhitzung sehr gefährlich. Weiterhin handelt es sich um Atemgifte, die zum Ersticken führen könnten, weil das Flüssiggas an sich farb- und geruchslos ist. In Flüssiggastanks werden aber Duftstoffe beigemischt, um genau diese Gefahr zu bannen. Flüssiggas ist in etwa zwei Mal schwerer als Luft und sammelt sich somit in tiefer gelegenen Bereichen wie Kellern, Schächten und Bodensenken.

Fünf Stunden im Einsatz

Die Feuerwehrkräfte aus Blomberg und Eschenbruch, die Polizei sowie der Energieversorger waren am Freitag mit mehreren Fahrzeugen vor Ort. Nach fünf intensiven Stunden sei die Einsatzbereitschaft um 23.20 Uhr wiederhergestellt worden.

Dieser Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, bei Verdacht auf Gasgeruch sofort zu handeln und die zuständigen Behörden zu informieren. Die schnelle Reaktion der Bewohnerin und das genaue Vorgehen der Feuerwehr haben möglicherweise Schlimmeres verhindert.

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