Warum 17 Blomberger Rasselbanden-Kinder ihre Kita verlassen müssen

Blomberg. In der AWO Kita-Rasselbande an der Berliner Straße in Blomberg ist es zurzeit für die Mädchen und Jungen ganz schön eng. Die Kita hat ein Platzproblem, weil gleich zwei Gruppenräume aktuell nicht nutzbar sind: Hier muss der Boden komplett saniert werden. Der Grund: Ein Wasserschaden nach einem Rohrbruch im Sommer.

Eine Herausforderung für die Kita-Leitung genauso wie für die Kinder. Wie den Eltern mitgeteilt wurde, sollen 17 von ihnen - die künftigen Schulkinder - nun für die Dauer der Sanierung in die AWO-Kita Renntwete umziehen - wie lange das sein wird, bleibt noch offen. Die Elternschaft wurde von der Entscheidung Mitte Dezember ziemlich überrascht, wie eine Mutter der LZ erzählte.

Rohrbruch im Sommer Der Schaden durch den Rohrbruch - genaue Ursache noch unbekannt - war im Sommer zunächst in den Räumen der gelben Gruppe festgestellt worden. Mitte Juli zogen die Kinder der gelben Gruppe bereits in ein Ausweichquartier: Die Turnhalle, die normalerweise allen Gruppen für Aktivitäten zur Verfügung steht, dient seither als Ersatz für den Gruppenraum der gelben Gruppe. Mit Trocknungsgeräten wurden seit Mitte September die feuchten Wände getrocknet - bis in die Vorweihnachtszeit. Eine zusätzliche Belastung für Kinder und Erzieher, denn geräuschlos ging das nicht vonstatten.

Bis alle notwendigen Informationen zwischen Baufirma, Versicherung und AWO ausgetauscht wurden, vergingen noch einmal mehrere Wochen. Fest steht mittlerweile: Der Estrich in den Räumen von gleich zwei Gruppen muss raus, also auch bei der blauen Gruppe.

&bdquo;Angesichts des Umfangs können die Arbeiten in den beiden genannten Gruppen nicht im laufenden Kita-Betrieb erledigt werden“, teilte die AWO Mitte Dezember der Elternschaft mit. Doch wohin mit den Kindern in der Zeit? Die AWO Ostwestfalen-Lippe habe intensiv mit dem Kreisjugendamt nach Ausweichmöglichkeiten gesucht und diese geprüft, erfuhren die Eltern in einer Mitteilung der Einrichtung.

Keine Containerlösung möglich Alle Kinder weiter in den Räumlichkeiten an der Berliner Straße zu betreuen, sei nicht möglich, meint die AWO. Stattdessen sieht die aktuelle Lösung vor, dass die 17 Schulanfänger aus drei Gruppen gemeinsam in die Turnhalle der AWO-Kita Renntwete umziehen sollen.

Gibt es keine Alternative dazu, die den Kindern diesen Umzug ersparen würde? Das wollte die LZ von der Arbeiterwohlfahrt in Bielefeld als Trägerin der Einrichtung wissen. .

&bdquo;Wir haben verschiedene Ausweichlösungen für die Kinder während der Sanierung der Kita Rasselbande in Blomberg aufgrund des Wasserschadens geprüft“, teilt Sprecherin Birgit Kopera mit. &bdquo; Angesichts des Umfangs konnten die Arbeiten nicht im laufenden Kita-Betrieb der beiden Gruppen durchgeführt werden.“

Man habe durchaus darüber nachgedacht, einen Container auf dem Rasselbande-Gelände an der Berliner Straße aufzustellen. Aber das wäre &bdquo;aus platztechnischen und pädagogischen Gründen nach Rücksprache mit dem Kreisjugendamt Lippe und dem LWL nicht möglich gewesen.“

Im Übrigen argumentiert die AWO, dass die Kita Renntwete nur wenige Minuten von der Kita Rasselbande entfernt sei. &bdquo;Sie bietet als Zwischenlösung unserer Meinung nach eine optimale Möglichkeit, weiterhin eine gute und verlässliche Betreuungslösung anzubieten. Wir haben die Eltern über diese Maßnahme informiert und wir wissen, dass es eine Umstellung für alle Parteien bedeutet. Wir bitten jedoch um Verständnis.“

Sanierungsstart im Januar In diesem Monat könnte die Sanierung laut AWO starten, genauere Informationen will die Verwaltung mitteilen, sobald weitere Gespräche mit Baufirma und Versicherung gelaufen sind und ein Sanierungsplan aufgestellt wurde. Wann genau die Schulanfänger nun in die Renntwete umziehen sollen, stehe daher auch noch nicht fest.

Schließlich muss auf der anderen Seite die Turnhalle der Renntwete überhaupt noch zum Gruppenraum umfunktioniert werden. Diese soll nach Informationen der Eltern mit Möbeln und Spielmaterial aus der Rasselbande ausgestattet werden. Nach Informationen der LZ sind bei den Eltern der Rasselbande-Kinder noch viele Fragen offen, beispielsweise zur voraussichtlichen Zeitspanne, in der die kleinen Schulanfänger in spe ins Ausweichquartier müssen, welche Bezugspersonen sie begleiten, wie ihnen der Umzug erleichtert werden kann und ähnliches. Mehrere Elternpaare hätten bereits Bedenken zu den Umzugsplänen angemeldet, und auch die Belastung für das zurückbleibende Team und die Kinder während der Bauarbeiten sei nicht zu unterschätzen.

Wegen des Jahreswechsels ist es der LZ allerdings nicht gelungen, genauere Antworten auf diese und andere Fragen zu bekommen. Ein weiterer Bericht folgt.

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