Schock bei Sanierung: Erneuter Wasserschaden legt Kita Rasselbande in Blomberg lahm

Blomberg. Vom Pech verfolgt, so müssen sich Kinder, Eltern, Mitarbeiter und die AWO OWL als Träger der Kita Rasselbande in Blomberg fühlen. Während der seit fast einem Jahr laufenden Sanierungsarbeiten in der Einrichtung an der Berliner Straße ist es jetzt zu einem erneuten Wasserschaden im Gebäude gekommen. Darum musste die Kita Mitte August von einem Tag auf den anderen komplett geschlossen werden. Innerhalb von Stunden hatte die AWO plötzlich zwei neue Mammutaufgaben zu lösen - den neuen Schaden schnell zu beheben und eine Ersatzbetreuung für alle Kita-Kinder zu organisieren.

Eigentlich hätte die Einrichtung an der Berliner Straße in Kürze wieder ihren Regelbetrieb aufnehmen sollen - die Sanierung der beiden Gruppenräume war beinah abgeschlossen. Die Vorfreude auf die neuen Räume bei Kindern, Eltern und allen Erziehern war groß. Das Provisorium hätte ein Ende gehabt. Die Kita-Kinder im Ausweichquartier in der Kita Renntwete hätten endlich zurückkehren können. Hätte, hätte.

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Vor knapp zwei Wochen dann der neue Schadensfall: Wasser lief aus einem defekten Boiler im Obergeschoss des Gebäudes in den Hauptstromverteilerkasten. Daraufhin mussten Strom- und Wasserversorgung im gesamten Gebäude umgehend abgestellt werden, teilt die AWO mit. Mit Auswirkung auf die laufenden Sanierungsarbeiten an den beiden Gruppenräumen: &bdquo;Ohne Strom geriet auch die laufende Sanierung ins Stocken. Unglaublich, wie viel Pech wir hatten und mit welchen Folgen für alle Beteiligten“, sagt Birgit Kopera, Leiterin der AWO-Verbandskommunikation.

&bdquo;Die Sicherheit der Kinder, Eltern und Mitarbeitenden geht vor. Wir mussten schnell handeln.“ Oberstes Ziel sei es daher gewesen, allen Kindern auch in dieser besonderen Situation eine verlässliche Betreuung zu bieten. Innerhalb von nur 48 Stunden fanden AWO, Kreisjugendamt und Landesjugendamt eine Lösung: Die rund 80 Kinder der Kita Rasselbande wurden in vier umliegenden AWO-Kitas untergebracht. Die Kinder der grünen und blauen Gruppe werden seither in den beiden Einrichtungen Renntwete und Zwergenland in Blomberg betreut. Die Kinder der gelben Gruppe mussten in die AWO-Kita in Belle ausweichen und die U3-Kinder fanden in der Kita Drachennest in Wöbbel ein neues Quartier.

&bdquo;Uns war wichtig, dass die Kinder ihre vertrauten Bezugspersonen behalten“, betont die AWO. Deshalb begleiten die gewohnten Erzieherinnen und Erzieher die Kinder in die Ersatzkitas. Dort wurden Mehrzweckräume zu vollwertigen Gruppen- und Bildungsräumen umgestaltet.

Eltern müssen längere Wege in Kauf nehmen Für viele Familien bedeutet die Schließung eine große Umstellung: Die Ersatzkitas liegen teils neun Kilometer entfernt. Das erfordere mehr Fahrzeit und zusätzliche Organisation. &bdquo;Wir danken allen Familien ausdrücklich für ihr Engagement und ihre Geduld in dieser besonderen Situation“, heißt es seitens der AWO. Viele Eltern zeigten bereits großes Verständnis und unterstützten sich gegenseitig, zum Beispiel durch Fahrgemeinschaften. &bdquo;Kinder spüren sehr genau, wenn sich etwas verändert. Deshalb ist es wichtig, ihnen Sicherheit zu geben“, erklärt die AWO. Eltern würden ermutigt, die Situation als spannende Übergangszeit darzustellen – eine Gelegenheit, neue Orte und Spielkameraden kennenzulernen.

Sanierung kann mehrere Wochen dauern Wie lange der provisorische Zustand andauert, ist derzeit noch offen. Nach aktuellem Stand könnten die Sanierungsarbeiten bis zu den Herbstferien andauern. &bdquo;Eine genaue Prognose ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, da die Schäden umfangreich sind“, schreibt die AWO. Erst wenn Elektrik, Statik und Gebäudesicherheit von Fachfirmen geprüft und freigegeben sind, können die Kinder zurück in die Rasselbande.

Maximale Transparenz und eine offene Kommunikation mit Eltern und Mitarbeitern in dieser Zeit ist der Arbeiterwohlfahrt besonders wichtig. Die Eltern werden fortlaufend über den Stand der Arbeiten informiert. Geplant ist ein &bdquo;Sanierungsfahrplan“, der den Baufortschritt und die geplanten Maßnahmen transparent macht und die Eltern sowie Personal kontinuierlich informiert.

Keine Kostenübernahme Für die Eltern entstehen durch die Verlegung zwar keine zusätzlichen Betreuungskosten. Die Beiträge und Essenspauschalen bleiben unverändert. Fahrtkosten zu den Ersatzkitas hingegen übernimmt die AWO nicht. Allerdings werden Fahrgemeinschaften vermittelt, und der Träger prüft, ob weitere Unterstützungsangebote möglich sind. Trotz aller Herausforderungen lobt die AWO den Einsatz aller Beteiligten: &bdquo;Wir erleben eine große Solidarität – sowohl innerhalb unseres Verbundes, als auch unter den Familien.“

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