Sängerin Johna sorgt in Blomberg für poetische Momente

Blomberg. Idyllischer kann die Atmosphäre für ein Singer-Songwriter-Konzert nicht sein. Inmitten einer Unzahl von Weinflaschen und in gemütlicher Enge gab Johna in der Reihe &bdquo;Hauskonzerte im Weinkeller“ ein hauptsächlich von ihrer Stimme und Gitarre getragenes Konzert, eindringlich, meist sanft, doch auch mit einigen rhythmischen Ausrufezeichen.

Entgegen der Ankündigung, gemeinsam mit Kolja Pfeiffer am Keyboard als Duo aufzutreten, unterstützte sie überraschend zusätzlich als Backgroundsängerin Sihna Maagé, die bisher in eigenen Programmen mit Pop und Soul sowie Einschlägen von Hip Hop und R’n’B reüssierte. Das harmonierte hervorragend, zumal Kolja Pfeiffer mit dem Keyboard und dem Cajon gelegentlich die rhythmischen Spitzen oder den warmen Grundsound lieferte.

Mehr als 200 Konzerte hat Johna in den vergangenen vier Jahren in Deutschland, Europa, den USA und Kanada gegeben und war Vorband für beispielsweise Melissa Etheridge, Jennifer Rush oder Barclay James Harvest. Viele Songs singt sie auf Englisch und hatte 2016 das Album &bdquo;The Long Way Home“ in Los Angeles aufgenommen, denn, so sagte sie, &bdquo;im Deutschen ist es manchmal schwierig, die richtigen Worte zu schreiben.“ Falls das eine Schwierigkeit gewesen sein sollte, ist diese überwunden, davon zeugt ihre erste deutschsprachige CD &bdquo;Postkarten“, aus der sie mehrere Stücke performte.

Erinnerung an Joni Mitchell Ihre Texte sind Poesie pur. &bdquo;Mal in die Vergangenheit reisen, mit dem Wissen von heute, und manches ungeschehen oder aber auch wieder neu zu machen“, so hängt sie ihren Gedanken nach oder wünscht sich &bdquo;weit, weit weg mit dem Nachtzug“. Das Publikum ist begeistert, klatscht im Rhythmus mit, es gibt Zwischenrufe, auf die Johna mit Charme und Witz eingeht. Manchmal erinnert ihr Vortrag an Joni Mitchell, eine der bedeutendsten Singer-Songwriterinnen der 1970er-Jahre, da steht eine Persönlichkeit, die ihr Innerstes nach außen kehrt und die Menschen daran teilhaben lässt.

In der Pause nehmen sich die Künstler Zeit, mit den Besuchern zu plauschen, in der Enge des Weinkellers erscheint alles sehr privat und persönlich. Da steigen die Anwesenden dann auch gerne auf die Aufforderung zum Mitsummen ein, als es in dem Stück &bdquo;Karma“ darum geht, &bdquo;was Menschen mit einem machen können, vor allem in der Musikindustrie.“ Man spürt, dass Johnas Musik ankommt, dass man ihren Texten gerne folgt. Kolja Pfeiffer wechselt vom Keyboard an die E-Gitarre, die allerdings nur sparsam eingesetzt wird, Sihna Maagé bedient das Keyboard, und das Publikum ist glücklich über ein beeindruckendes Konzert im Weinkeller.

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