Verdreckte Toilette auf Cappeler Friedhof schockt Trauergäste

Blomberg-Cappel. Der Abschied von einem geliebten Menschen ist von vielen Emotionen geprägt. Bei einer Trauerfeier am ersten Märzwochenende auf dem Friedhof Blomberg-Cappel kam ein unerwartetes Gefühl hinzu: Ekel. Und das nicht grundlos: Die Hinterbliebenen und Trauergäste fanden an diesem Samstagvormittag in der Friedhofskapelle eine völlig verdreckte Toilettenanlage vor. Die Beweisfotos sind nichts für schwache Mägen. Bürgermeister Christoph Dolle spricht von einer &bdquo;Verkettung unglücklicher Umstände“. Die Hinterbliebenen sind dennoch sauer.

Die Stadt trifft aus Sicht des Bürgermeisters allerdings keine Schuld an der Misere. Denn die Toiletten auf den Blomberger Friedhöfen könnten üblicherweise von Oktober bis April nicht genutzt werden, sagt Christoph Dolle, das sei die gängige Regel. &bdquo;Wegen Frostgefahr wird das Wasser abgestellt, daher sind die Toiletten in dieser Zeit abgeschlossen.“ Deswegen sei es in den Wintermonaten bei Trauerfeiern überhaupt nicht vorgesehen, die Toilettenanlage anzubieten.

Bestattungsunternehmen wissen Bescheid

Weshalb dies an diesem ersten Märzwochenende schief gegangen sein könnte , kann sich Blombergs Bürgermeister nicht wirklich erklären. &bdquo;Die Bestattungsunternehmen wissen alle Bescheid, dass die Toilettenanlagen im Winter nicht genutzt werden können.“ Dies werde immer kommuniziert – und das Prozedere sei auch auf anderen Dörfern durchaus üblich.

Den älteren Gästen, die für die Trauerfeier am ersten Märzwochenende teils extra von Hamburg oder Hannover angereist waren, hilft das natürlich im Nachgang wenig. &bdquo;In diesem Moment habe ich mich sehr gedemütigt gefühlt“, sagt die Schwester des Verstorbenen, die lieber anonym bleiben möchte. Einige Gäste hätten sich nach langer Fahrt dennoch erleichtern müssen, das menschliche Grundbedürfnis könnten gerade ältere Mitmenschen nicht einfach abstellen.

Dass die Trauergäste nun bei einem Mietpreis von 400 Euro für die eine Stunde plus 100 weiterer Euro für den Samstagszuschlag auf eine Toilettenanlage in einem derart desaströsen Zustand stoßen musste, habe die Hinterbliebenen sehr schockiert. Die Anlagen regelmäßig auf Sauberkeit zu prüfen, habe etwas mit Respekt zu tun. &bdquo;Wir haben uns tatsächlich abgezockt gefühlt“, sagt die betroffene Frau.

Zu viele Toiletten-Schlüssel im Umlauf

Die Stadt Blomberg geht davon aus, erklärt der Bürgermeister, dass die aktiven Bestattungsunternehmen die Familien der Verstorbenen im Winter auf die nicht nutzbaren Toiletten hinweisen. So sei es abgesprochen, sagt Dolle. Wer die Toilette in der Trauerkapelle auf dem Friedhof Cappel nun einfach aufgeschlossen und dann benutzt habe, ohne hinterher spülen zu können, lasse sich nicht nachermitteln. Dafür seien zu viele Schlüssel der Toiletten im Umlauf. &bdquo;Ich verstehe, dass das sehr unangenehm und ärgerlich war“, sagt Blombergs Bürgermeister, &bdquo;Wir können dafür aber keinen Preisnachlass geben.“

Die hinterbliebne Schwester hofft, dass künftig respektvoller mit dem stillen Örtchen in der Friedhofkapelle umgegangen wird. Ihren Angaben nach soll der Bestatter die Toilettenanlage schon in der Woche zuvor offen vorgefunden haben.

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