Blomberger Bündnis tritt als Sprachrohr der Bürger im Stadtrat auf: Das sind die Anliegen

Blomberg. Einem &bdquo;solidarischen, vorurteilsfreien und demokratischen Umgang miteinander in den Blomberger Dörfern und darüber hinaus“ - diesem Ziel hat sich das Blomberger Bündnis verschrieben, zu dem mittlerweile mehr als 20 Vereine und Institutionen aus der Region gehören. Jetzt sprachen drei Vertreter in der jüngsten Ratssitzung vor, um die Ergebnisse ihrer Aktion der vergangenen Monate an Bürgermeister Christoph Dolle zu überreichen.

Sie haben sich an Markttagen einfach mal mit einem Stand auf den Marktplatz gestellt , um mit den Menschen zu reden und herauszufinden: &bdquo;Was wollte Ihr eigentlich? Worum müsste sich der Rat eigentlich mal kümmern? Was läuft schief?“ Was zunächst gar nicht so einfach zu vermitteln war, wie Henning Arnecke erzählt: &bdquo;Wir haben das ja teilweise auch vor der Kommunalwahl gemacht, und die Leute haben geglaubt, wir machen Werbung für irgendeine Partei.“ Aber eine Partei ist das Blomberger Bündnis eben gerade nicht. Doch die Aktiven ergreifen Partei - für die Leute in der Region.

Und genau das war der Türöffner, meint Conny Nass. Denn hatten die Gesprächspartner am Stand diese Überparteilichkeit erst mal verinnerlicht, sprudelten die Ideen und Kritikpunkte, die Zettel füllten sich. &bdquo;Wir haben einfach alles gesammelt und versprochen, dass wir das an den Rat weitergeben werden.“ Zum Auftakt der letzten Ratssitzung im Jahr 2025 kamen sie, Tim Nass und Henning Arnecke mit einem großen Plakat in den Saal, auf dem alle Anregungen und Anliegen verzeichnet sind.

Bürger ernstnehmen &bdquo;Wir hoffen, dass diese Wünsche und Anregungen von Ihnen zur Kenntnis genommen und dass einige mögliche Punkte in den entsprechenden Gremien besprochen werden. Viele der gesammelten Vorschläge sind wahrscheinlich mit wenig Aufwand und geringen Mitteln umzusetzen. Hier bietet sich eine gute Möglichkeit, zu zeigen, dass Anliegen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger ernst genommen werden“, sagte Tim Nass, bevor er das Plakat Bürgermeister Christoph Dolle übergab. &bdquo;Die positive Resonanz auf unsere Aktion bestärkt uns in dem Wunsch, ein wiederkehrendes Dialog- und Veranstaltungsformat zu entwickeln, in dem gemeinsam mit Stadt, Einzelhandel, Vereinen und Institutionen, sowie Bürgerinnen und Bürgern ein konstruktiver Austausch über die Zukunft Blombergs stattfinden kann.“

Umstrittene Bahnhofstraße Doch was wollen die Blomberger eigentlich? Es ist ein bunter Strauß an Kritik und Anregungen, und einiges kommt zu spät. Denn mit der fertigen Neugestaltung der Bahnhofstraße samt Kreisel sind anscheinend einige nicht einverstanden, wie diese Beispiele zeigen: &bdquo;Warum wurde viel Geld für die Straßenführung der Bahnhofstraße ausgegeben?“ &bdquo;Den Kreisel vor dem Dienstleistungszentrum brauchen wir nicht.“ Verkehr ist auch andernorts ein Thema: &bdquo;Ausbau der Fahrradwege um Blomberg“, ist so ein Wunsch. &bdquo;Verkehrsberuhigung und Kontrolle der Geschwindigkeit in der Kernstadt, Ulmenallee, Neue Torstraße Tempo 30 - generell innerhalb der Stadt“, schreibt ein Blomberger. Buslinien sind ebenso ein Thema wie Spielplätze, Sauberkeit in der Stadt, öffentliche Toiletten sowie das gastronomische Angebot.

Es gibt auch Lob für die Nelkenstadt: &bdquo;Eigentlich ist es ganz schön in Blomberg. Tolle alte Häuser, Kultur. Die Leerstände fallen etwas auf.“ Und auch Lob für die Politik: &bdquo;Ich finde die Politik in Blomberg gar nicht so schlecht!“ Ebenso aber auch Kritik: &bdquo;Die Bevölkerung ist gefrustet. Alles wird teurer und die Politik tut nichts. Kein Wunder, dass die AfD solchen Zulauf hat.“

Zensiert wurde nichts, die Bündnis-Vertreter haben alles verzeichnet: &bdquo;Es gibt zu viele Ausländer“, heißt es auf einem Zettel. Aber auch: &bdquo;Ich wünsche mir offene Diskussionen mit allen ohne Ausschluss von Personen“, findet sich hier ebenso wie &bdquo;Bleibt stabil und zerstreitet euch nicht, denn NIE WIEDER ist heute“ und &bdquo;Keine AfD im Rat“.

Gesundheitsversorgung ist wichtig Das Thema Gesundheit treibt Menschen um: &bdquo;Versorgung mit Allgemeinmedizinern verbessern, Ärztehaus, vielleicht von der Stadt getragen. Priorität für Menschen, die nicht mehr mobil sind. Vielleicht kann das Gymnasium ein Projekt zur Anwerbung von Ärzten ermitteln.“

Beteiligung der Bürger steht auch auf der Liste: Der Wunsch, &bdquo;die Ortsteile mehr einzubeziehen in die Planung und Umsetzung in der Politik“ und die &bdquo;Stadt MIT den Bürgern planen. Mit den Augen der Bürger durch die Stadt gehen“ wanderten ebenfalls auf das Plakat.

Was passiert nun? - &bdquo;Wir werden uns alle Anregungen anschauen und sehen, welche davon zur Beratung in die Ausschüsse kommen können“, verspricht Bürgermeister Christoph Dolle.

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