Blomberg will mehr Photovoltaik und Solarthermie auf Altstadt-Dächern erlauben

Blomberg. Den historischen Stadtkern erhalten und gleichzeitig fit werden in Sachen Energiewende - manchmal geht das nicht so einfach zusammen. Insbesondere, wenn es um sichtbare Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen auf historischen Dächern geht. In Blomberg waren laut Gestaltungssatzung bislang nur solche Anlagen innerhalb der historischen Altstadt erlaubt, &bdquo;welche nicht vom öffentlichen Straßenraum einsehbar sind“, wie es heißt. Doch das soll sich nun zugunsten der erneuerbaren Energien ändern.

Bereits in den vergangenen Sitzungen hatte sich der Ausschuss für Bauen und Umwelt dem Thema angenähert und überlegt, in welcher Form die Satzung geändert werden sollte. Der Vorschlag sieht nun vor, dass auch Anlagen errichtet werden dürfen, die von der Straße aus sichtbar sind, aber: Sie &bdquo;müssen sich hinsichtlich ihrer Gestaltung und ihrer Proportionen harmonisch in die Gesamtarchitektur des Gebäudes sowie in die Umgebung einfügen“, heißt es in der Änderung. Und dafür gibt es gleich einige Voraussetzungen, die sich in Paragraf 4a der &bdquo;Satzung der Stadt Blomberg zur Gestaltung, zum Schutz und zur Erhaltung des Orts-, Straßen- und Altstadtbildes für den Bereich der Kernstadt Blomberg“ finden.

Die Voraussetzungen Die Anlagen dürfen entweder rot mit rotem Rahmen oder schwarz mit schwarzem Rahmen sein - eben wie die Dächer in der Altstadt. Wie berichtet gibt es vor allem (etwa zu 80 Prozent) rot eingedeckte Dächer , aber eben auch schwarze - etwa auf dem Rathaus oder dem Martiniturm. Alles, was silbern oder bläulich glänzt, bleibt verboten.

Die Ausrichtung der Module muss entweder vertikal oder horizontal erfolgen. Eine Kombination auf einem Dach ist nicht zulässig. Die Anlagen müssen als zusammenhängende Fläche errichtet werden. Allerdings sind Einschnitte durch Dachgauben, Dacheinschnitte oder Dachfenster erlaubt. Zudem muss der Abstand von der Traufe, vom First, vom Ortgang und vom Giebel 0,5 Meter betragen sowie eine Pfannenreihe zu Dachaufbauten.

Sogenannte Auf-Dach-Anlagen dürfen nur ein &bdquo;konstruktives Minimum“ an Abstand zum Dach aufweisen. Sogenannte In-Dach-Anlagen (hierbei werden die Dachziegel ersetzt) sind möglich, wenn sie den übrigen Voraussetzungen entsprechen. Für Gebäude, bei denen die Flächen nicht vom öffentlichen Raum aus einsehbar sind, können Ausnahmen erfolgen. Bei Baudenkmälern sind denkmalrechtliche Erlaubnisse erforderlich.

Balkonkraftwerke sollen erlaubt sein Eigentlich sollten Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen an Fassaden, Balkonen und Fenstern ebenso wie frei stehende nicht zulässig sein. Die Ausschussmitglieder berieten aber erneut und beschlossen, dass auch Balkonkraftwerke erlaubt sein sollen, wie Ausschussvorsitzender Timo Möller (SPD) bestätigt.

Nun muss der Rat noch zustimmen, schließlich geht es um eine Satzungsänderung. Das allerdings scheint reine Formsache. Die nächste Sitzung ist für Donnerstag, 10. April, um 19.30 Uhr terminiert.

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