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Kita Wiesenwichtel

2,2 Millionen Euro Baukosten: Lebenshilfe weiht neue inklusive Kita in Detmold ein

Detmold. Nach intensiver Bauzeit hat die Lebenshilfe Detmold im September ihre neue inklusive Kindertageseinrichtung „Kita Wiesenwichtel“ offiziell eingeweiht. Die neue Tagesstätte vereine Inklusion, Ruhe und Vielfalt unter einem Dach, schreibt die Lebenshilfe in einer Pressemitteilung. Zur Eröffnung kamen Vertreter der Stadt, der Trägerschaft und des Aufsichtsrats.

Bereits seit Anfang August werden die ersten Kinder in drei altersgemischten Gruppen betreut. Sie heißen Siebenschläfer, Waschbären und Biber. Die Gruppenräume folgten einem bewusst reizarmen Konzept, das Kindern mit und ohne Unterstützungsbedarf Orientierung und Rückzug biete. Die Einrichtung sei barrierefrei, das pädagogische Konzept orientiere sich an partizipativer Alltagsgestaltung und einer „besonderen Haltung zum Kind“.

Die Welt im eigenen Tempo entdecken

„Genau in so einem Moment“, sagte Maximilian Seidel, kaufmännischer Vorstand der Lebenshilfe Detmold, „vergisst man schnell den ganzen Stress der Bauzeit. Wenn die Räume mit Leben gefüllt sind, spürt man, wofür sich die Anstrengung gelohnt hat.“ Seidel dankte der Stadt, der Petri-Stiftung und insbesondere dem Team um Leiterin Sandra Danger: „Es war eine anstrengende Phase – aber sie hat sich ausgezahlt.“

Sandra Danger selbst sprach von einem Lebenstraum, der Wirklichkeit wurde: „Wir haben bewusst einen Ort geschaffen, an dem jedes Kind in seinem eigenen Tempo die Welt entdecken darf“, sagte sie. „Die Stimme der Kinder fließt in unseren Alltag ein. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Vielfalt wird bei uns nicht nur akzeptiert, sondern täglich gelebt.“ Besonders hob sie die Arbeit ihres Teams und die intensive Einbindung der Eltern hervor.

Haltung, die fürs Leben bleibt

Auch Stephanie Kleine, pädagogische Vorständin, betonte die Vision hinter dem Projekt: „In unserer Vision treiben uns Interesse am Anderen und Freude an Einzigartigkeit an. Die Kita Wiesenwichtel soll ein Ort sein, an dem Kinder sich vorurteilsfrei begegnen – und dadurch lernen, sich selbst und anderen empathisch zu begegnen.“ Wer früh respektvoll mit Unterschiedlichkeit umgeht, so Kleine, trage diese Haltung ins ganze Leben.

Detmolds Bürgermeister Frank Hilker würdigte das Engagement des Trägers: „In Zeiten, in denen die Finanzierung von Kitas alles andere als einfach ist, ist es nicht selbstverständlich, dass eine Einrichtung wie die Lebenshilfe die Verantwortung für eine weitere Kita übernimmt.“

Friedel Heuwinkel, Aufsichtsratsvorsitzender der Lebenshilfe, schlug den Bogen zur langfristigen Strategie des Trägers: „Dass wir als Aufsichtsrat den Weg der Kita-Erweiterung mitgegangen sind, war eine bewusste Entscheidung.“ Er dankte insbesondere Sandra Danger für ihre Ideen und ihr Engagement, dieses Konzept mit Leben zu füllen.

Kosten und Finanzierung

Die Baukosten für das Projekt betrugen laut Lebenshilfe rund 2,2 Millionen Euro. „Die Finanzierung erfolgte durch Eigenmittel, Förderprogramme und die Unterstützung der Petri-Stiftung, die das Grundstück zur Verfügung stellte.“ Neben den drei Gruppenräumen bietet die Kita unter anderem einen Snoezelraum, strukturierte Bewegungsflächen, eine aufsuchende Elternarbeit und zahlreiche Möglichkeiten zur Beteiligung.

Die Plätze sind nahezu vollständig belegt, einige wenige Restplätze sind derzeit noch verfügbar. Interessierte Familien können sich direkt an die Lebenshilfe Detmold wenden.

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