Warum es dem Blomberger Plattensammler Horst Schmitt nicht nur auf innere Werte ankommt

Blomberg. Seinen ersten Schallplattenspieler hat Horst Henry Schmitt Anfang der 80-er Jahre bekommen. Und bis heute hört er am liebsten Vinylscheiben. Doch schon bald interessierte den Rock- und Hardrock-Fan nicht nur das Innenleben, sondern auch die Verpackung. Will sagen: Die Plattencover. &bdquo;Ich interessiere mich für das Design, und so habe ich angefangen, zu sammeln.“

Um ihre Tonträger an den Mann und die Frau zu bringen, haben sich Musikproduzenten oft eine Menge einfallen lassen. Schmitt zieht ein Cover aus einem der unzähligen Plattenregale in seinem Wohnzimmer. Und das ist nicht von Pappe, wie die meisten Artgenossen, sondern aus Stahlblech. Es ist ein Sampler vom &bdquo;Mauerbaufestival“, mit dem der legendäre Punk- und Rockclub SO36 in Berlin zum Jahrestag des Mauerbaus am 11. und 12 August 1978 seinen Betrieb aufnahm. &bdquo;Das ist natürlich etwas ganz Besonderes“, sagt Schmitt.

Die Melba sieht Rot

Die Begeisterung für die besondere Gestaltung von Plattencovern - nicht nur grafisch, sondern auch durch die Auswahl des Materials hat sich fortgesetzt. Mittlerweile hat er selbst so viele gesammelt, dass ein ganzes Buch entstanden ist. Ein Kompendium zum Nachschlagen: &bdquo;Crazy Wonderworld Gimmick Album Cover Material Art“ so lautet der Titel des im Eigenverlag erschienenen Werks. Hier hat Schmitt aus Rock, Prog Rock, Hardrock, Pop, Jazz und anderer Musik mehr als 250 materialistische Album Cover zusammengestellt. &bdquo;Das sind rund 96 Prozent von denen, die jemals auf diesem Planeten hergestellt wurden, vom Esspapier zum Stahlblech Cover, aus über 30 Materialien, aus über 20 Ländern, eine Zeitreise von 90 Jahren, die etwa 1930 beginnt und 2023 mit Taylor Swift endet.“

Apropos Zeitreise: Einige Vitrinen hat der Sammler auch ganz frühen Tonträgern gewidmet. Unter anderem eine der ersten Schallplatten schlechthin, in Schellack natürlich. Die australische Opernsängerin Dame Nellie Melba singt 1913 das Ave Maria. Hier ist die Platte selbst, unabhängig von der musikalischen Darbietung unter Begleitung des Violinisten Jan Kubelik schon ein Kunstwerk: Victrola Record präsentiert die Scheibe in sattem Rot.

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