Wer nach Eschenbruch will, hat normalerweise die Wahl: Von Blomberg, Lügde und Glashütte führen Straßen hinein. Doch bis gestern keine Einzige: Alle Drei waren gesperrt.
Blomberg-Eschenbruch. Noch am vergangenen Donnerstag hatte die LZ es gemeldet: Laut Pressemitteilung repariere der Landesstraßenbaubetrieb Straßen.NRW die L 946 in der Ortsdurchfahrt. Eine Umleitung sei eingerichtet, und die Arbeiten seien bis Freitag erledigt.
Die Realität sah anders aus, es war, als existiere Eschenbruch gar nicht. Alle drei Einfallsstraßen waren gestern gesperrt. "Wir wollten ursprünglich bis zum Wochenende fertig sein, aber der starke Regen hat das verhindert", erklärt Pressesprecher Sven Johanning. "Wir haben ja auf einem 30 Meter langen Stück die komplette Straße erneuert – das geht nicht bei solchem Wetter." Dass es mit der Beschilderung ein wenig gehapert hat, räumt er ein und gelobt Besserung.
"Wenn wir von Eschenbruch nach Hiddensen wollten, hätten wir über Schieder und Bad Pyrmont fahren müssen", schüttelte Ortsvorsteherin Gabriele Licht gestern den Kopf. Über Lügde kann die Umleitung derzeit nicht führen, weil hier noch die Arbeiten am Kreisel nicht beendet sind.
Bereits in Glashütte stand gestern eine Absperrung Richtung Eschenbruch, die umgekehrte Richtung von Eschenbruch war schon freigegeben.
Wer sich auskennt, konnte Schleichwege nutzen: "Es gibt ja noch den parallelen Wirtschaftsweg", verriet gestern am Eschenbrucher eine junge Frau aus Nehrsen. "Aber eigentlich dürfen Sie da ja gar nicht lang fahren." Mutige fuhren – vor allem am Wochenende – einfach durch die Baustelle, da die Arbeiten ruhten.
Ortsunkundige hatten ganz schlechte Karten: "Einer unserer Lieferanten hat versucht, uns mit dem Navigationsgerät zu finden. Der hat von Bad Pyrmont über eine Stunde gebraucht, bis er hier war", erzählt die frisch gebackene Cafébetreiberin Sabine Ridder.
Befürchtungen, dass der Schulbus nicht durchkommen würde, haben sich allerdings zerstreut: "Wir haben für den Bus mal eben Platz gemacht", sagt Walzenfahrer Werner Gellish vom Bauunternehmen Koopmann und Wienkop. Heute wollen er und seine Kollegen die Arbeiten beenden: "Ab Mittwoch existiert Eschenbruch auch wieder", schmunzelt Sven Johanning.