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Detmold/Horn

Jugendaustausch: ein Jahr mit Rotary im Ausland

Zurück von einem "unbeschreiblichen Abenteuer"

Detmold/Horn (te). "Es ist nicht nur ein Jahr im Leben, sondern ein Leben in einem Jahr." Dieser Satz soll den Rotary-Jugendaustausch charakterisieren, und Lisa Gurb (17) aus Horn würde ihn jederzeit so unterschreiben. Denn die junge Lipperin hatte über den Rotary Club Detmold die Möglichkeit, ein Jahr lang in Ecuador zu verbringen.

Voller Erfahrungen und Erlebnisse ist sie vor einigen Wochen zurückgekehrt, jetzt berichtete sie dem Detmolder Bürgermeister Rainer Heller, der den Jugendaustausch ebenfalls unterstützt, bei einem Treffen davon. Ein Jahr in einem Land wie Ecuador, das sei ein "unbeschreibliches Abenteuer", sagt Lisa Gurb. "Das ist mit keiner anderen Erfahrung vergleichbar. Ich kann jedem nur empfehlen, so etwas wahrzunehmen, trotz G8", sagt sie in Anspielung auf das Abitur nach acht Jahren Gymnasium. "Da kann man nichts falsch machen."

Mit einem Rotary Club hatte Lisa keinen Kontakt gehabt, bis ihr bei einer Ferienfreizeit ein anderes Mädchen von dem Jugendaustausch der weltweit vertretenen Serviceclubs berichtete. Es war ein "Rebound", eine Rückkehrerin von einem Jahr im Ausland. Die deutschen Rotary Clubs schicken im Jahr rund 650 Schüler ins Ausland, bewerben kann sich darum jeder, der zwischen 16 und 18 Jahre alt ist, wenn der Austausch beginnen soll. Er startet alljährlich im Juli oder August nach den Sommerferien. Der Detmolder Rotary Club plant jetzt bereits den Austausch für das Jahr 2015/16 und nimmt Bewerbungen an.

Rotary ist nach eigenen Angaben die größte nichtkommerzielle Jugendaustausch-Organisation der Welt. Den Rotariern geht es darum, Frieden und Völkerverständigung, Toleranz und Verständnis zu fördern, indem junge Menschen andere Kulturen kennen lernen. Während ein junger Mensch ins Ausland fährt, nimmt seine Familie einen anderen auf.

Lisa wollte zunächst eigentlich nach Irland, dann aber weckte Ecuador ihr Interesse. "Das Land hat vier Klimazonen, wo kann man so etwas schon erleben", sagt sie. Ihre Gastfamilie lebt in Ambato, einer 220.000-Einwohner-Stadt, zwei Autostunden südlich der Hauptstadt Quito im Hochland auf 2.500 Metern.

Vor Ort betreute sie ein Mitglied des örtlichen Rotary Clubs. "Es ist immer ein Ansprechpartner da, die weltweite Rotary-Familie lässt einen nicht im Stich", unterstreicht sie mit Nachdruck.

Eine bleibende Erinnerung an die Zeit in Ecuador ist Lisas Blazer. Jeder "Outbound", so heißen die Austauschschüler, die ins Ausland gehen, erhält das Kleidungsstück und bringt es wie die Hornerin über und über gespickt mit Pins, Buttons und anderen Gegenständen wieder zurück. "Jeder Pin ist eine Erinnerung an andere Austauschschüler oder eine Begegnung", sagt sie. Bei Lisa, die gerade 16 war, als sie nach Ecuador flog, hat der Austausch ein Fernweh-Gen gepflanzt. Sie hat nach ihrer Rückkehr in Paderborn einen schulischen Bildungsgang zur Erzieherin mit Vollzeitabitur belegt und will in ihrem Anerkennungsjahr wieder ins Ausland gehen. "Ihre" Familie in Ecuador sei ihr zu einer zweiten Heimat geworden, sagt sie.

Informationen über den Jugendaustausch geben die Jugenddienstleiter der Rotary Clubs, im Detmolder Club ist das Hans Bertels Bertels@hfm-detmold.de. Auch im Internet lassen sich Informationen finden: www.rotary1900.de/schueleraustausch. Aber es ist Eile geboten, die Bewerbungsfrist endet bald.

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