Detmold/Sylt. Durch einen Uniaushang kam Lars Rekemeyer zufällig zum Ferienjob als Rettungsschwimmer. Dann packte ihn die Leidenschaft und der Job wurde zur Berufung. Seine Erfahrungen hat er in einem Dokumentarfilm verarbeitet.
Mehr als 10 Jahre ist es her, dass der Detmolder Lars Rekemeyer zum ersten Mal auf sich aufmerksam machte. Damals umrundete der Sportstudent noch auf dem Fahrrad den fünften Kontinent und hielt außergewöhnliche Eindrücke auf der 20.000 Kilometerreise „Down under“ mit der Kamera fest. „Bei meiner ersten Tour hab ich gemerkt, dass mir das Filmen liegt. Meine Reise zu dokumentieren, wurde schnell zum Hobby“, erinnert sich der heute 42-Jährige.
Während die Filmaufnahmen in Australien noch als persönliches Tagebuch dienten, beschäftigte Rekemeyer sich über die Jahre immer intensiver mit dem Format des Dokumentarfilms. Dabei begleitete ihn die Kamera auf fast all seinen Touren mit dem Bike. Im vergangenen Jahr hat er sein bisher wichtigstes Werk fertig gestellt, einen Film über die Arbeit als Rettungsschwimmer.
Seit 2002 geht Rekemeyer dem Beruf als Lebensretter in der Badesaison nach, im Winter arbeitet er nebenbei als Fitnesstrainer. Mittlerweile ist die beliebte Ferieninsel Sylt sein Einsatzgebiet. Hier sei in einer zweijährigen Projektphase auch der Dokumentarfilm „Badezeit“ entstanden, welcher neben der Seenotrettung auch angrenzende Themen wie Küstenschutz und das Konzept der Sandaufspülung beleuchtet.
„Der Film vermischt verschiedene Stilelemente zu einer vielseitigen Dokumentation“, erklärt Rekemeyer, der in seine Reportage nicht nur dokumentiert, sondern auch Interviewsequenzen sowie nachgestellte Szenen eingearbeitet hat.
„Der Beruf des Rettungsschwimmers bringt natürlich viele einschneidende Erlebnisse mit sich. Daher habe ich versucht, tatsächliche Rettungseinsätze möglichst realitätsnah nachzustellen“, so der Filmemacher. Somit solle das Bewusstsein des Zuschauers erweitert werden, um mögliche Notsituationen zu vermeiden. Als allgemeinen Tipp setze der erfahrene Rettungsschwimmer insbesondere „Achtsamkeit“ bei den Badegästen voraus.
„Am allerwichtigsten ist es, ausschließlich an bewachten Stränden zu baden. Viele überschätzen ihre Fähigkeiten und das kann schlimme Konsequenzen mit sich ziehen“, warnt Rekemeyer. Darüber hinaus sei es immer ratsam, sich beim zuständigen Rettungswart über Windbedingungen sowie Strömungsverhältnisse zu erkundigen.
Sollte ein Badegast dennoch in Not geraten, helfe nur ruhig bleiben. „Auf keinen Fall gegen die Strömung anschwimmen, sondern sich mitziehen lassen“, mahnt Rekemeyer. Das verhindere Panikattacken und unnötigen Kräfteverlust. An einer leichteren Stelle könne der Schwimmer die Strömung oft eigenständig verlassen. Auch diese Problematik werde im Film thematisiert.
Infos zu Lars Rekemeyers Trips und Dokumentationen gibt es auf seiner Homepage unter www.outbiking.de.
Hier gibt es den vollständigen Dokumentarfilm "Badezeit" zu sehen: