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Detmold

Lions unterstützen Starthilfen für schwangere Flüchtlinge mit 7.000 Euro

Detmold. Die Hebammen der Praxis Floh & Co. aus Detmold kümmern sich auch um die Frauen in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes NRW für Flüchtlinge in der Adenauerstraße. Ihr ehrenamtliches Wirken dort hat der Lions-Club Detmold mit einer Spende bedacht.

Präsident Hanno Baumann und Oliver Müller überreichten den Frauen am Freitag 7.000 Euro zur Unterstützung ihrer Arbeit. „Das Geld stammt aus dem Verkauf des Adventskalenders“, berichtete Hanno Baumann. Die Idee, einen Teil des Erlöses der rund 6.500 verkauften Kalender für die Flüchtlingsfrauen-Arbeit von Floh & Co. zu spenden, hatte Oliver Müller. Der Apotheker hatte über seine Kontakte von der Arbeit der Hebammen erfahren.

Für diese erläuterte Andrea Tillmanns-Bittel, dass damit 50 Wochenbett-Taschen für Flüchtlingsfrauen angeschafft werden sollen. „Mit allem, was die Frauen für den Anfang benötigen“, ergänzte Tillmanns-Bittel.

Die Hebammen von Floh & Co. sind jeden Freitagvormittag im ehemaligen Medical Center an der Siegfriedstraße für schwangere Flüchtlingsfrauen im Einsatz. Andrea Tillmanns-Bittel wies darauf hin, dass die aktuelle wie auch andere Spenden von der Fürstin-Pauline-Stiftung verwaltet werden: „Dadurch ist das alles ganz transparent.“

Als unverzichtbare Hilfe für die Hebammen habe sich Dolmetscherin Gulnar Tuhtar erwiesen. Vor vier Monaten selbst aus Syrien nach Detmold gekommen, kann die fünf Sprachen beherrschende Übersetzerin den Kontakt zu den manchmal nur arabisch oder auch das persische Farsi sprechenden Schwangeren wesentlich erleichtern. „Es ist auch sehr wichtig, dass das eine Frau ist“, weist Andrea Tillmanns-Bittel auf die sehr frauenbezogenen Gespräche zwischen den Hebammen und den Schwangeren hin.

Im Medical Center könnten die Hebammen den Frauen mit Blutdruckmessung oder auch dem Abhören der Herztöne des Babys im Mutterleib helfen. Aber auch mit Tüchern oder Medikamenten könne den häufig mangelernährten Schwangeren geholfen werden. „Fast alle leiden unter einer Minderversorgung mit Eisen“, so die Hebamme. Auch die Größe und die Lage des Embryos könne in der kleinen Station ertastet und bestimmt werden.

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