Detmold. Bailey ist ein ganz besonderer Hund. Wenn Logopädin Jennifer Leyendecker eine Geschichte erzählt, übersetzt das Tier diese in Bewegung. So sollen Schüler des Bildungshauses Weerth-Schule ihre Sprachkompetenz verbessern.

„Die Kinder merken sich die Geschichte besser, wenn der Hund dabei ist und die Dinge vor macht. Wenn man nur etwas hört, fehlt einfach etwas“, erklärt die Fachfrau. Anschließend könnten die Kinder das Gehörte leichter nacherzählen und auditive Probleme nach und nach beseitigt werden. Weitere Punkte, an denen sie mit den Schülern arbeitet, sind die Bildung von Minimalpaaren (laufen-kaufen, lachen-machen) oder die Wahrnehmung des Körpers. Kinder mit Migrationshintergrund, für die Deutsch die zweite Sprache ist, machen mit ihr und Bailey auch Übungen zu Wortschatz, Artikeln und Tempus.

Ermöglicht wird dies durch ein Projekt, das über den Förderverein der Schule läuft und jetzt mit einer Spende in Höhe von 2.000 Euro seitens des Inner-Wheel-Clubs Detmold-Blomberg unterstützt wird. „Wir können damit acht sozial benachteiligte Kinder, die Artikulationsprobleme haben, bis zu den Sommerferien individuell fördern“, berichtet Schulleiterin Iris Hansmann.

Außerdem erhalte das Team des Bildungshauses wertvolle Tipps für die Weiterarbeit. Denn: Nur mit Grundschullehrern seien die heutigen Anforderungen nicht mehr zu bewältigen. „Für unsere multi-professionelle Bildung und Förderung arbeiten wir auch gerne mit externen Fachleuten zusammen.“

Der Inner-Wheel-Club Detmold-Blomberg ist dabei gerne behilflich. „Sprachförderung ist uns ein besonderes Anliegen. Und hier ist diese besonders wirkungsvoll verankert“, sagt Clubpräsidentin Ursula Terfloth, die sich das Projekt zusammen mit Ulla Thomas und Katrin Paas vor Ort angesehen hat. So würden Familien unterstützt, die sonst unter Umständen keine Hilfe erhielten. Immerhin kämen die Krankenkassen nur begrenzt für derartige Therapien auf.