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Detmold

Hanns-Dieter Schulz, Mitbegründer des Medicum, geht in den Ruhestand

Detmold. Dass nach 40 Jahren als niedergelassener Arzt Schluss sein soll, ist für Hanns-Dieter Schulz schon länger klar gewesen. Der 73-Jährige verließ daher nun die Praxis der Frauenärztlichen Berufsausübungsgemeinschaft Lippe. Das Medicum an der Röntgenstraße wird jedoch immer mit seinem Namen verbunden bleiben.

Hanns-Dieter Schulz war es, der den Weg dazu ebnete, dass heute in fünf Sälen auf mehr als 1.000 Quadratmetern 20.000 Operationen im Jahr stattfinden. Fragt man Schulz nach den Anfängen des Medicums, berichtet er, dass er bereits 2003 die Idee einer großen Gemeinschaftspraxis gehabt habe. „Allerdings“, so verrät Schulz, „waren anfangs die Widerstände groß.“ Sie seien von allen Seiten gekommen, da die Sorge groß gewesen sei, dass in Detmold ein medizinisches Versorgungszentrum gebaut werde solle.

Information
30 Anbieter unter einem Dach
Seit dem Start im Jahr 2008 hat sich das Medicum Detmold durch das beständige Hinzukommen ärztlicher Praxen zu einem der großen Ärztehäuser der Region entwickelt. Mehr als 30 selbstständige, niedergelassene Fachärzte und Dienstleister in einem Haus sind dort ansässig – auch ärztliche Notdienste. Die Parkplatzsituation soll sich mit dem neuen Parkhaus am Finanzamt verbessern.

„Das war aber nie meine Absicht“, beteuert Schulz, der hervorhebt, dass man eine Einzelpraxis finanziell heute gar nicht mehr alleine stemmen könne. Einzige Ausnahme: die Übernahme einer bereits bestehenden.
„Die Widerstände haben sich dann aber schnell gelegt“, berichtet Schulz. Das habe vor allem an der beabsichtigten Kooperation mit dem Klinikum in Detmold gelegen. „Das hat das Medicum einen großen Schritt nach vorne gebracht“, erinnert er sich.

Heutzutage sei das Medicum gut aufgestellt und er sei froh, einen würdigen Nachfolger in Dr. Robert Nass gefunden zu haben. Wie leicht fällt Schulz der Abschied? „Ich hatte ein paar Tränen in den Augen, als ich mich von Patientinnen verabschiedet habe“, sagt er.

Wie geht es jetzt weiter? Eins weiß Schulz schon jetzt, dass er irgendetwas machen muss. „Nach zwei Wochen Urlaub werde ich unleidlich“, sage ihm seine Frau. Trotzdem geht es jetzt erstmal in den Urlaub – nach Kanada.

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