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Detmold

Sommerschlussverkauf läuft gut an

Detmold. Die Geschäftsleute ziehen eine positive Zwischenbilanz zum Start in den Sommerschlussverkauf. Um die Innenstadt für den Handel noch attraktiver zu gestalten, müsse jedoch noch einiges getan werden, sagt Werbegemeinschaftsvorsitzender Heinz Holey.

Der erste Schritt sei mit dem angestoßenen Prozess zur Entwicklung eines neuen Innenstadtkonzeptes getan: „Ich finde toll, dass es gemacht wird. Jetzt muss es nur noch voran gehen.“ Im Vergleich zu anderen Städten habe Detmold mit wenigen Leerständen zu kämpfen. Gegenüber dem Einkaufszentrum am Rosental ist Ende Juni zum Beispiel „Karlchen’s Backstube“ als Nachfolger der „Käseglocke“ eingezogen. Ein paar Häuser weiter hat eine Filiale der Geschenkeartikelkette „Nanu-Nana“ ebenfalls ihren Platz gefunden.

Dennoch würden in der Innenstadt hohe Preise und zu kleine Flächen potenzielle Mieter abschrecken. Spürbar sei dies vor allem im oberen Bereich der Bruchstraße und am Hornschen Tor. Wie es sich mit den dortigen Leerständen in der Innenstadt entwickele, bleibe abzuwarten.
Als weitere Baustelle sieht Holey die stark variierenden Öffnungszeiten in der Kernstadt: „Gerade im Bereich Krumme-/Exterstraße schließen Geschäfte samstags schon am frühen Nachmittag. Viele Einkäufer machen sich dann gar nicht erst auf den Weg.“

Kati Schwind von der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Krumme Straße weist in diesem Zusammenhang auf die zusätzliche Belastung für Einzelhändler hin: „Die meisten stehen von früh bis spät selbst hinterm Tresen.“ Außerdem sei zu beobachten, dass die Frequentierung der Innenstadt nach Marktschluss stark nachlasse. Heinz Holey sieht das anders: „Ich habe durchaus Verständnis für die Einzelhändler. Dennoch würden einheitliche Öffnungszeiten der Stadt gut tun.“

Derselben Meinung ist auch Rainer Lindner, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes in Detmold: „Bei solch einem Zeitenwirrwarr denken sich viele: Fahr ich mal lieber gleich nach Bielefeld.“ Der Inhaber des Familienunternehmens Sonntag zieht derweil aus jüngsten Innenstadtentwicklungen seine ganz eigenen Konsequenzen. „Wir schließen die Spielwarenabteilung komplett, die Konkurrenz durch Müller ist zu groß“, gibt der 73-Jährige zu. Seit knapp zwei Jahren gibt es die Drogerie im Einkaufszentrum am Rosental, mit den Preisen könne Lindner nicht mithalten: „Wir konzentrieren uns jetzt auf Lederwaren. Und wenn das nichts mehr ist, wird der Laden verpachtet.“

Knappe 200 Meter Luftlinie weiter hat auch das Spielzeugfachgeschäft Schönlau eine härtere Zeit hinter sich. „Das erste Jahr Müller tut immer weh“, sagt Inhaber Horst Schönlau. Doch danach stabilisiere sich die Situation wieder: „Die Kunden, die sich an ausführlicher fachlicher Beratung orientieren, kommen zurück.“ Der Inhaber des Traditionsgeschäftes ist mit den laufenden Geschäften daher „einigermaßen“ zufrieden. Zudem belebe Konkurrenz das Geschäft.

Großflächiger Einzelhandel wie bei Müller gehöre genauso in eine Innenstadt wie der kleine, inhabergeführte Einzelhandel, schildert Schönlau. Und wenn ein solcher „gut geführt“ sei, dann überlebe er auch.

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