Detmold. Seit klar ist, dass das Handypark-System "parkfoxx" zum Ende des Jahres eingestellt wird, hat sich die Stadtverkehr Detmold, die auch für die Parkraumbewirtschaftung zuständig ist, auf die Suche nach Alternativen gemacht. Das Ergebnis: Künftig haben die Autofahrer in Detmold die Wahl zwischen fünf Handypark-Anbietern.
Hilfe kam vom Interessenverband "smartparking" aus Hamburg, in dem sich alle in Deutschland tätigen Handypark-Anbieter organisiert haben. "Wir bieten den Städten ein offenes Marktmodell an. Das erspart ihnen lästige Ausschreibungen", erklärt Philipp Zimmermann von "smartparking". "Die Anbieter müssen nur ihre Eignung nach den Kriterien der Stadt nachweisen." Die Verträge schließt die Stadt dann direkt mit den einzelnen Anbietern.
Ab Samstag, 10. Dezember, können Autofahrer in Detmold ihre Parkgebühren zusätzlich zu "parkfoxx" - das noch bis zum 31. Dezember funktioniert - mit den Diensten "EasyPark", "ParkNow" und "Trafficpass (park.ME)" per Handy bezahlen. Im Januar kommen dann "TraviPay"und "Yellowbrick" dazu. Welche(r) Dienst(e) für die Autofahrer infrage kommt, hängt von dessen Preisgestaltung ab, die zum persönlichen Nutzungsverhalten passen sollte. Wichtig kann auch sein, ob der Dienst in regelmäßig besuchten Städten ebenfalls angeboten wird.
So ist "TraviPay" dank der geringsten Pauschalgebühr aller Anbieter von 14 Cent pro Parkvorgang beispielsweise für Kurzparker interessant und bei längerer Parkzeit uninteressanter, weil ebenfalls 14 Prozent der Parkgebühren berechnet werden. Für Langparker kann "park.ME" von Trafficpass der richtige Dienst sein. Die Firma möchte allein 19 Cent pro Parkvorgang und berechnet keinen weiteren prozentualen Aufschlag auf die Parkgebühren. Wer die bequeme Abbuchung nutzt, zahlt allerdings zusätzlich 4,90 Euro im Jahr, die nur bei beim Guthaben-Modell entfallen. Für Häufigparker lohnt sich wohl am ehesten der Premiumtarif von Yellowbrick: außer 50 Cent pro Woche (2,17 Euro im Monat) erhebt der Anbieter keinen Aufschlag auf die Parkgebühren.
Für die Kontrolleure bedeutet die Vielfalt der Dienste übrigens keinen Mehraufwand. Kontrolliert wird per Online-Abfrage über das Autokennzeichen. "Das geht bei allen über das gleiche Gateway", erklärt Wolfgang Janz, Geschäftsführer der Stadtverkehr Detmold.
Handyparken wird mit derzeit 18.000 Euro Umsatz jährlich im Vergleich zu 800.000 Euro Umsatz bei den Parkgebühren erstmal ein Nischenprodukt bleiben. "Wir weisen besonders verärgerte Kurzparker darauf hin, dass sie so nicht jedes Mal die Mindestparkzeit bezahlen müssen", erklärt Janz.