Detmold. Was ist denn nun mit Ex-Hertie? Warum tut sich auf den leer stehenden Ladenflächen im Erdgeschoss nichts? Diese Fragen stellen sich viele Detmolder und Auswärtige. Nun gibt es gute Aussichten, dass ein weiterer Mieter einzieht. Das Unternehmen „Blume 2000“ will sich in dem Geschäftshaus an der Ecke von Langer Straße und Rosental niederlassen.
Wie vom Maklerbüro Ralf Müller in Herne zu erfahren war, steht dieser Tage die Unterzeichnung des Mietvertrags an. „Blume 2000 ist in NRW eigentlich nicht vertreten. Aber dort, wo Blumen Risse die Segel gestrichen hat, platziert sich das Unternehmen“, erklärt Randolph Calderoni. So auch in Detmold. Nachdem Blumen Risse seine Filiale an der Bruchstraße geschlossen hat, tat sich aus Sicht des Floristik-Betriebs eine Lücke auf.
Der Blumenladen wird nach Aussage des Maklers in das Eckgeschäft, das zum Rosental und zur Langen Straße zeigt, ziehen und damit eine Fläche von 100 Quadratmetern einnehmen. Die Eröffnung solle im zweiten Quartal erfolgen. Eine Aussage des Unternehmens dazu war gestern nicht zu bekommen.
Für die restlichen 360 bis 380 Quadratmeter führt das Maklerbüro derzeit Gespräche mit einer Münchner Systemgastronomie, die italienische Küche anbietet. Konkrete Informationen wollte Calderoni dazu noch nicht preisgeben. Nur so viel: „Vapiano-Gründer Mark Korzilius hatte eine neue Idee, die pizzalastiger ist und bundesweit platziert werden soll.“ Dabei liege der Schwerpunkt primär auf den Metropolen, aber auch Bielefeld, Paderborn und eben auch Detmold sollen Standorte werden – zumindest wenn die Gespräche zu einem guten Ergebnis kommen.
Denn: Es gibt allerlei Dinge zu beachten. So gibt es laut dem Makler zum Beispiel Verträge mit TK Maxx, nach denen die Zuwegung nie verbaut werden dürfe und immer gut einsehbar sein müsse. Dies führe bei einer Außenbestuhlung zu Problemen. „Vom Platz her wären 120 bis 150 Plätze möglich, 88 sind jetzt eingeplant“, sagt Calderoni.
Dann müsse natürlich gerechnet werden, welcher Umsatz mit dieser Zahl an Plätzen und dem Innenbereich erwirtschaftet werden könne – übrigens auch im Hinblick auf die Mietkosten. Denn: Es gebe kein Untergeschoss und auch kein Obergeschoss, weil dort ja TK Maxx sitze. Gastronomie brauche aber Nebenflächen, etwa für Kühlräume und Toiletten.
Da dies hier nicht gegeben sei, müsse jeder Quadratmeter optimiert werden. Immerhin handele es sich hier um die teuerste Fläche. Der Makler geht davon aus, dass sich in den kommenden sechs bis acht Wochen klärt, ob die Verhandlungen weitergehen. Eine Eröffnung könnte dann frühestens im Herbst erfolgen.
Die Schwierigkeiten, die sich aus den Ladenflächen ergeben, sind ein Grund dafür, dass die Mietersuche lange dauert. Ungünstig ist laut Calderoni zum Beispiel auch, dass das Eckgeschäft zur Langen Straße hin an einen Juwelier gegeben worden sei. „Das Geschäft zwischen ihm und dem künftigen Blumenladen hätte schon meistbietend vermietet werden können, es wird jetzt aber als Eingangsbereich für die Gastronomie benötigt“, erläutert der Makler.
Darüber hinaus werden für das Objekt bestimmte Maßstäbe angesetzt. „Wir suchen jemanden mit exzellenter Bonität, der sich für mindestens acht Jahre niederlässt. Deshalb lassen wir uns Zeit“, so Calderoni, der die Immobilie seit einem Jahr im Portfolio hat.
Außerdem müsse das Konzept passen und langfristig tragen. So brauche es aus seiner Sicht nicht noch weitere Bäcker an dieser Stelle. Und auch eine Anfrage von Ernstings Family sei mit Blick auf die Bestandsmieter TK Maxx und C&A abgelehnt worden.