Detmold. Bewaffnet mit einer Pistole hat ein Mann Dienstagnachmittag gegen 15 Uhr den Netto-Discounter an der Lageschen Straße/Ecke Lemgoer Straße in Detmold überfallen. Eine Person wurde leicht verletzt. Der Täter konnte unerkannt fliehen, teilte die Polizei auf Nachfrage mit. Kurz nach dem Überfall wurde der Discounter geschlossen, damit die Beamten Spuren sichern und Mitarbeiter befragen konnten. Am Dienstagabend wurde der Netto wieder geöffnet.
Wie die Polizei in einer Pressemitteilung mitteilt, betrat der Mann mit vorgehaltener Waffe den Supermarkt und forderte Bargeld. Als ihm alles offensichtlich nicht schnell genug ging, schlug er den anwesenden Angestellten. Anschließend flüchtete er mit einem kleinen Geldbetrag. Der Überfall ging so schnell, dass Kunden erst aufmerksam wurden, als der Täter den Netto schon wieder verlassen hatte.
Der Mann könnte in die Lagesche Straße, aber auch die gegenüberliegende Freyastraße in Richtung Thusneldastraße geflüchtet sein. Der Täter wird wie folgt beschrieben: Er soll etwa 1,65 bis 1,70 Meter groß und untersetzt sein. Außerdem soll er dunkelblonde Haare und ein fülliges Gesicht haben. Auf dem Kopf hatte er eine Art Sturmhaube als Maskierung.
Die Polizei Detmold bittet nun weitere Zeugen, denen der Mann aufgefallen ist oder die ihn möglicherweise vor oder der Tat unmaskiert gesehen haben, sich zu melden. Auch wer im Zusammenhang mit dem Raub oder mit dem Täter ein Fahrzeug beobachtet hat, wird gebeten sich unter der Nummer 05231-6090 zu melden. Ein sofort eingeleitete Fahndung führte laut Polizei bislang noch nicht zum Erfolg.
An der Glastür des Marktes baumelte am Dienstag ein handgeschriebener Zettel: „Wegen Raubüberfall vorübergehend geschlossen." Immer wieder kamen Kunden und standen kopfschüttelnd vor dem Discounter. Sie pressten ihre Nasen gegen die Glastür – dahinter waren Polizeibeamte zu erkennen und Mitarbeiterinnen, die Prospekte auspackten und das Zigarettenregal einräumten.
„Unglaublich", sagte Hermann Matzekowski, der hier regelmäßig einkauft. „Ich hatte anscheinend Glück im Unglück", so der Rentner. Er gehe immer gegen 14.30 Uhr einkaufen, doch an diesem Tag hatte er Besuch von einem Freund bekommen. „Deshalb musste ich den Einkauf verschieben, sonst wäre ich wahrscheinlich beim Überfall mittendrin gewesen", sagte der 73-Jährige.
Auch Erika Wiedmann stand vor dem Discounter und konnte die Nachricht vom Raubüberfall in ihrem „Stamm-Supermarkt" gar nicht glauben: „Es ist nicht zu fassen. Hoffentlich ist den Mitarbeitern nichts passiert", sagte die 53-jährige Detmolderin. Sie sei schockiert, dass bewaffnete Täter am hellichten Tag Menschen bedrohten. „Wir sind doch hier in Lippe und nicht im wilden Westen", sagt die Detmolderin.