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Horn-Bad Meinberg

Kinder blicken in die Welt des Yoga

Horn-Bad Meinberg. Ob Bogenschießen, Lach-Yoga, oder Sonnengruß und Sonnenpower – den rund 100 Kindern und Erwachsenen, die am Wochenende den Kinder-Yoga-Kongress im „Yoga Vidya" besuchten, ist einiges geboten worden.

„Der Kongress ist in zwei Bereiche aufgeteilt", erklärte Inka Aichinger, Pressesprecherin von Yoga Vidya e.V. Zahlreiche Workshops richteten sich an Erwachsene, die sich dafür interessieren, Kindern Yoga beizubringen. Ihnen wurde die Gedankenwelt der Kinder erklärt, aber auch, wie die Praktiken im häuslichen Alltag umzusetzen sind.

Information

Indische Lehre

Yoga ist eine indische Lehre, die eine Reihe geistiger und körperlicher Übungen wie Meditation und Askese umfasst. Einige meditative Formen legen ihren Schwerpunkt auf die geistige Konzentration, andere mehr auf körperliche Übungen und Positionen sowie Atemübungen. Yoga, wie es im Westen gelehrt wird, beruht auf einer modernen Form, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden ist.

Der andere Bereich war für die Kinder selbst gedacht. Sie konnten an verschiedenen Wettspielen teilnehmen. So auch an der „Götterrallye", bei der die Kinder unter anderem Fragen wie „Wenn Du ein Instrument wärst, welches würdest Du gerne sein?" beantworten sollten.

„Als Entspannung können die Kinder auch Traumreisen machen, in denen ein Abenteuerschamane sie fragt, welches Tier ihnen Kraft gibt", erläuterte Aichinger. Ziel des Wochenendes sei es, zu verstehen, wie man lernen könne, erklärt Maike Czieschowitz, die im „Yoga Vidya" als Yogalehrerin arbeitet.

„Kinder stellen uns im Yoga vor besondere Herausforderungen. Sie zeigen uns nicht nur unsere eigenen Grenzen auf und spiegeln unsere Schwächen, sondern bringen uns der unmittelbaren Erfahrungswelt näher, die wir Erwachsene oft vergessen haben, berichtete Organisatorin Amari Tober, selbst gelernte Kinder-Yoga und Meditationslehrerin.

Darum sei es für sie auch ein besonderer Reiz mit Kindern zu arbeiten. „Der Alltag der Kinder birgt einfach viele Herausforderungen, Potenziale und Risiken", so Tober. Deshalb sei es auch notwendig, bei Kindern einen anderen Yogaansatz zu wählen als bei Erwachsenen. Auf dem Kongress würden deshalb die unterschiedlichen Strategien gezeigt. Dabei stünden Konzentrationssteigerung, gesunde Selbstwahrnehmung und Entspannungsimpulse genauso im Mittelpunkt wie der Ausdruck der eigenen Gefühle.

Dass die Programme den Kleinen Spaß machten, bestätigten auch Annelie (8) und Janna (6). Auf die Frage, was denn das schönste am Wochenende gewesen sei, antworten beide: „Das Lachyoga.". Die Begründung war einfach: „Wir haben uns die ganze Zeit gekitzelt."

Auch Radhika Siegenbruk, Mutter von zwei Kindern ist nach dem Wochenende begeistert. „Ich fand den Kongress einfach toll organisiert", sagte die 37-Jährige. Besonders habe ihr das Thema gewaltfreie Kommunikation gefallen. Dabei gehe es darum einem Kind nicht zu sagen: „Du räumst jetzt auf", sondern über die eigenen Gefühle zu sprechen. „Richtig wäre in diesem Fall zu sagen: „Ich möchte, dass jetzt aufgeräumt wird", erklärt Siegenbruk.

Und auch das Fazit der Veranstalter fällt positiv aus. „Ich habe das Gefühl, dass der Kongress sehr gut angenommen wurde", so Aichinger. Wie viel davon im Alltag umgesetzt werde, hänge natürlich von jedem Einzelnen ab.

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