Detmold. Der Widerschein goldener Uhren, reflektierende Vitrinenscheiben und das Blitzen kleinerer und größerer Diamanten tauchen das schmale Ladengeschäft in warmes, hochkarätiges Licht. Beim Bummel durch die Detmolder Innenstadt empfängt der Juwelier „Ebeling" in der Langen Straße seine Kunden seit Jahrzehnten. Der Trubel der Fußgängerzone wird ausgesperrt, über die großen Ziffernblätter der hinter Glas ausgestellten Armbanduhren, scheinen die Zeiger ein klein wenig langsamer zu wandern als zuvor.

Eigentlich wollte Inhaber Hans-Jürgen Ebeling ja Fotojournalist werden, berichtet er von seiner Zeit vor der Selbstständigkeit. Damals war seine große Leidenschaft das Reisen. Mit dem Motorrad ging es quer durch die Welt, die Ausrüstung war dabei nicht immer so hochkarätig wie sein heutiges Steckenpferd: „Ich hatte zeitweise nicht mal einen Auspuff an der Maschine", lacht er und schwärmt von den wunderschönen Landstrichen Afrikas.

Sich selbstständig gemacht zu haben, bereue er aber keine Sekunde; seine drei Mitarbeiterinnen Rita Vieregge, Petra Gaubatz und Jutta Kiefert, die seit nunmehr seit 35 Jahren wichtiger Ankerpunkt des Unternehmens sind, haben ihm auch während der vergangenen Jahre immer wieder mal ermöglicht, seine Begeisterung für das Reisen auszuleben. Seine Frau Therese habe im dabei privat stets den Rücken frei gehalten.

Seine Prüfung zum Uhrmachermeister bestand Hans-Jürgen Ebeling im Herbst 1967 in Stuttgart und startete dann in Mühlacker bei Pforzheim in die Selbstständigkeit. Die ersten sieben Jahre im eigenen Betrieb nutze er, um Kontakte zu namhaften Herstellern zu knüpfen. Diese waren die Grundlage, sich nach einer Niederlassung in einem größeren Ort umsehen zu können; nach sieben Jahren wurde er in Detmold fündig.

Er übernahm das Juweliergeschäft von Dr. Böttger-Heckel in der Innenstadt. „Ich habe mich sofort heimisch gefühlt, Detmold ist eine interessante Stadt voller Kultur", erinnert sich der bei Berlin geborene Uhrmachermeister. Bis heute wurden die Räumlichkeiten zwei mal umgebaut und überstanden ganze sieben Einbruchsversuche. „Direkt nach der Wende gehörte unser Geschäft sogar zu den drei Prozent der umsatzstärksten Juweliere in Deutschland" berichtet Ebeling stolz.

Das Erfolgsgeheimnis liege vor allem in der persönlichen Beratung, den erfahrenen Mitarbeitern und auch an der Qualität der Produkte. Diese Passion ist ihm deutlich anzusehen, als er ein besonders erstklassiges Uhrenmodell hervorholt und es liebevoll in Szene setzt. „Die geht aber nicht in den Verkauf", scherzt er als seine Geschäftsführerin Jutta Kiefert das Schmuckstück an sich nimmt um es zu verstauen. Sie lacht wissend.