Mord in Augustdorf: Polizisten berichten von "Horror-Tatort"

Detmold/Augustdorf. Am zweiten Prozesstag gegen einen 32-jährigen Rumänen, der sich wegen Mordes an seiner Ex-Freundin verantworten muss, sind zwei Polizisten vor dem Landgericht Detmold gehört worden. Sie waren als erste in der Augustdorfer Wohnung der 37-Jährigen, die von Freunden als vermisst gemeldet wurde, und berichten über den &bdquo;Horror-Tatort", wie es eine Zeugin nannte.

Über die offene Balkontür gelangten die Beamten am 23. Januar ins Schlafzimmer der Arbeiterin. Mehrere leere Bierflaschen, ein Messer mit abgebrochener Klinge und auf dem Bett eine blutverschmierte Frauenleiche mit einer Gardinenschnur um den Hals und einem Kissen auf dem Gesicht – dieses Bild bot sich den den beiden Polizisten. &bdquo;Diese Eindrücke vergisst man nicht so schnell", sagt eine Beamtin im Zeugenstand.

Bereits am ersten Prozesstag hatte der Angeklagte die Tat eingeräumt. Er habe seine Ex-Freundin erstochen und sie anschließend mit einer Schnur erwürgt. Dann habe er sie tot auf den Boden ihrer Wohnung gelegt – doch die Beamten fanden die 37-Jährige auf dem Bett mit einem Kissen im Gesicht – dies hatte er nicht erwähnt.

Oberstaatsanwalt Ralf Vetter sieht bei dem Angeklagten Eifersucht als Motiv. Er habe es nicht verwinden können, dass seine Ex-Freundin eine neue Beziehung eingegangen sei. Dies allerdings bestreitet der Angeklagte, bei dem Streit am Sonntag, 21. Januar, sei es um Geld gegangen, etwa um vorgestreckte Stromkosten. Dann habe die Frau ein Messer in der Hand gehalten. Er habe es ihr entwendet, ihr mitten in den Hals gestochen und sie dann erwürgt. Am folgenden Tag habe er beschlossen, über den Flughafen Dortmund nach Rumänien zu fliehen. Dort habe er seine Meinung geändert, sich in einen Zug nach Soest gesetzt und sich der Polizei gestellt.

Die nächsten Verhandlungstermine sind für Freitag, 17. August, und Montag, 27. August, jeweils um 9 Uhr angesetzt.

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