Detmold wird "Sicherer Hafen" für Flüchtlinge

Detmold . Aus Not und Angst nehmen Tausende die riskante Flucht über das Mittelmeer auf sich. Für diese Flüchtlinge will sich Detmold als &bdquo;Sicherer Hafen im Sinne der Seebrücke" definieren , wie der Stadtrat beschlossen hat – und zwar nachdem sich Bürger dafür eingesetzt hatten.

Die Willenserklärung der Fraktionen (nur die CDU stimmte dagegen), ist für Monika Junker, Heinrich Klarholz und Günther Stukenbrok auch Lohn ihres ehrenamtlichen Einsatzes. Sie sind häufig Teil einer Mahnwache, die wöchentlich auf dem Marktplatz stattfindet, um auf das Sterben im Mittelmeer aufmerksam zu machen. &bdquo;Es ist schade, dass sich so wenig Leute mit der Lage befassen", sagt Monika Junker.

Sie initiierte eine Unterschriftenaktion für Detmold als sicheren Hafen im Sinne der Seebrücke, an der rund 600 Detmolder teilnahmen. &bdquo;Es zeigt, dass eben viele Einzelne als Gruppe für die Hilfe der in Seenot geratenen Menschen einstehen." Heinrich Klarholz ist in der Seenotrettung aktiv, fuhr bereits mehrfach aufs Mittelmeer hinaus: &bdquo;Hier zählen Menschenleben – nicht die Politik. Keiner kann verantworten, Menschen auf dem Meer sterben zu lassen."

Der Ratsbeschluss ist als ein symbolisches Bekenntnis zu verstehen, denn faktisch, so erklärte Bürgermeister Rainer Heller, werde sich die Seebrücke aufgrund der politischen Gesetzeslage nicht realisieren lassen. Vor Detmold hatte sich auch die Stadt Blomberg für das Projekt ausgesprochen.

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