Gerüchte um den Verkauf des Real-Marktes bereiten Detmoldern Sorge

Detmold . Detmolder Bürger sorgen sich um die Zukunft des Real-Marktes an der Klingenbergstraße. Das neu aufgestellte Detmolder Einzelhandelskonzept empfiehlt, dezentrale Bereiche in städtebaulich nicht integrierten Lagen nicht zu stärken beziehungsweise eine Verlagerung an zentrale Standorte anzustreben. Dem Real und der Metro AG ist davon aber nichts bekannt.

Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung GMA, die für Detmold das Einzelhandelskonzept 2010 formuliert hatte und im vergangenen Jahr eine Teilfortschreibung vorstellte, hat der Stadt eine Reihe von Empfehlungen auf den Weg gegeben. Dazu gehört, dass rund ein Drittel aller Detmolder Supermärkte Modernisierungs- und Ausbaubedarf habe. Den Bereich an der Klingenbergstraße sehe man aber als dezentral und als nicht städtebaulich integriert an. Hierzu liegen nun einige Eingaben von Bürgern vor, mit denen sich der Ausschuss für Stadtentwicklung befassen wird und zu denen im Rat Bürgermeister Rainer Heller zumindest so viel verdeutlichte: Über einen Umzug des Real-Marktes werde nicht gesprochen. Geschäftsleiter Rainer Saalschmidt sagt, dass er die Pläne der Stadt nicht kenne. Der Mietvertrag für das Grundstück sei gerade verlängert worden. Weder er, noch die Metro AG sähen, dass dem etwas entgegenstünde.

Gleichwohl befürchten Bürger einen möglichen Umzug. Konkret auf die Teilfortschreibung des Konzepts bezieht sich zum Beispiel ein Detmolder. Mehrfach habe er gehört, dass der Real schließen werde oder näher an die Innenstadt verlagert werden solle. &bdquo;Sollte der Real-Markt schließen, was ist dann an dessen Stelle vorgesehen, ein anderer Supermarkt? Was ist mit der Apotheke, Post und dem Geldautomaten? Die Sparkasse in Heidenoldendorf ist für mich fußläufig nicht erreichbar, auch die Innenstadt ist weiter", sorgt er sich.

In einer weiteren Eingabe bezieht das &bdquo;Aktionsbündnis Schützt Menschen und Tiere im Detmolder Westen" Position. Das Aktionsbündnis hat auch die Umsetzung des neuen Gewerbegebiets an der Balbrede verhindert. Nach seiner Auffassung weise das Arbeitspapier der GMA Ungenauigkeiten und Mängel auf. Der Bereich um die Klingenbergstraße werde als dezentral eingestuft. &bdquo;Die Stadtplanung der Stadt Detmold hat über Jahrzehnte bis in die heutige Zeit darauf hingearbeitet, dass hier eine Einkaufsstraße, ein Nahversorgerzentrum außerhalb des Innenstadtzentrums entsteht", heißt es. Was bislang gewollt war, solle nun rückgängig gemacht werden. Außerdem sei es falsch, den Bereich der Klingenbergstraße als nicht städtebaulich eingebunden anzusehen. Diverse Wohngebiete würden aber im nähren Umfeld liegen, und auch sonst sei das Areal ja nicht sonderlich aus der Welt. Weiter entstünden im Umwelt neue Betriebe. &bdquo;Der Detmolder Westen boomt", schreibt das Bündnis, &bdquo;die Menschen hier werden immer mehr. Deshalb ist ein SB-Supermarkt beziehungsweise ein großer Supermarkt an dieser Stelle richtig platziert." Dass die Klingenbergstraße mit ihren mehr als 32 Betrieben, Verkaufs- und Begegnungsstätten kein zentraler Standort sei, müsse bezweifelt werden.

Ein weiterer Bürger fragt sich in einer umfangreichen Eingabe, wie sich denn wohl die innerstädtische Verkehrslage entwickeln würde, falls der Real-Markt umziehen würde. Die Klingenbergstraße als dezentral zu bezeichnen, sei zumindest nicht mit der Realität zu vereinbaren und ihn weiterhin als &bdquo;Grüne Wiese" anzusehen sogar realtitätsfern.

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