Sexfoto-Prozess ohne Öffentlichkeit

Extertal/Detmold. Das Landgericht Detmold will seit nunmehr anderthalb Jahren ein Urteil in einem Rechtsstreit um manipulierte Pornobilder sprechen, die 2017 im Netz veröffentlicht worden waren . Zu einer Verhandlung mit Kläger, Beklagtem und Richter kam es aber nie. Jetzt soll das Ganze doch noch gelöst werden – und zwar schriftlich.

Sowohl die Klägerin als auch der Beklagte haben laut Landgerichtssprecher Dr. Wolfram Wormuth einem schriftlichen Verfahren zugestimmt. Denn der Prozessbeginn verzögerte sich immer wieder. Entweder meldete sich kurz vor dem Termin der Beklagte krank oder sein Anwalt. Ein schriftliches Verfahren bedeute, dass es keine mündliche Verhandlung mehr gibt, wie es normalerweise der Fall ist. &bdquo;Beide Parteien haben jetzt eine Frist, in der sie schriftlich ihre Stellungnahme einreichen können – dann entscheidet das Gericht.

In dem Streit geht es darum, dass der Beklagte das Porträt einer Extertalerin auf Pornobilder montiert haben soll. Insgesamt zehn Pornobilder, mit dem Kopffoto der Extertalerin sollen so erstellt worden sein. Ab Sommer 2017 soll der Mann sie dann ins Internet gestellt haben. Zu den Fotos habe er auch die Rufnummer und weitere Kontaktdaten der Frau hinzugefügt. &bdquo;Da er auch dazu geschrieben hat, dass sie zu allen Sexpraktiken bereit ist, hat sich im September 2017 ein Mann bei ihr gemeldet und Interesse bekundet", so Dr. Wormuth. Erst durch diesen Kontakt sei die Frau auf die Bilder in den Internetportalen aufmerksam geworden. Sie leitete rechtliche Schritte ein. Laut ihrer Verteidigung handelt es sich dabei um Fotomontagen, auf denen ihr Gesicht und ein entblößter Frauenkörper in pornografischen Posen zu sehen seien.

Die Frau verklagte ihren Bekannten auf Unterlassung und ein Schmerzensgeld von insgesamt 50.000 Euro . &bdquo;Der Bekannte bestreitet die Vorwürfe", so Landgerichtssprecher Dr. Wormuth. Der Anwalt des Beklagten wollte sich nicht zu den Vorwürfen gegen seinen Mandanten äußern, der bereits einschlägig vorbestraft ist.

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