Mehr Detmolder radeln fürs Klima

Detmold. Verzicht üben und die Gewohnheit überwinden: Beim Stadtradeln tauschten dieses Jahr mehr als 700 Detmolder ihr Auto so oft wie möglich gegen das Fahrrad aus. &bdquo;Das sind 100 mehr als im vergangenen Jahr", freut sich Heike Scharping von der Stadt Detmold. Insgesamt seien knapp 21 Tonnen CO2 eingespart worden. Der Ablauf des diesjährigen Stadtradelns sei ein voller Erfolg gewesen. &bdquo;Ich bin hochzufrieden mit Teilnehmerzahl und geradelten Kilometern. Ich war auch überrascht und erfreut über einige neue Teams, die sich gebildet haben." Während des Zeitraums wurden mehrere Touren vom ADFC angeboten, die &bdquo;Bürgermeister-Radtour" sei dieses Jahr sehr gut angekommen.

&bdquo;Insgesamt haben die Teilnehmer genau 145.243 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt", erklärt Heike Scharping, die noch die letzten Kilometerstände auswertete. Die Radler wurden dazu angehalten, ihre Strecken zu notieren und bei der Stadt anzugeben, um die Streckenlänge in Zahlen sichtbar zu machen. &bdquo;Die Kilometer werden in eine Einsparung an CO2-Ausstoß umgerechnet. Diesmal sind 20.624 Kilogramm Kohlendioxid vermieden worden", meint Scharping.

Teil der Aktion waren auch wieder zwei Vollzeit-&bdquo;Stadtradeln-Stars", die versuchten, in den drei Wochen komplett auf ihr Auto zu verzichten. Ihre Erfahrungen und Erwartungen, die Bastian Schünke und Dr. Rebecca Grotjahn in Blogs festgehalten haben, fallen allerdings unterschiedlich aus. Drei Wochen am Stück zur Arbeit zu radeln, sei eine eine Herausforderung gewesen. &bdquo;Ich mache das ab und an, aber jeden Tag aus Bielefeld nach Detmold zu radeln, ist schon was anderes", sagt Schünke. Knapp 1350 Kilometer seien bei ihm zusammengekommen. Seine berufsbedingte Rad-Erfahrung sei hierbei hilfreich gewesen. Er stellt in der Leistungsdiagnostik beim Vitalzentrum &bdquo;Kühlmuss & Grabbe" Fahrräder kundenoptimiert ein. &bdquo;Es war eine super spannende Zeit, von der Belastung, Organisation und vom Durchhaltevermögen her. Ich würde es immer wieder machen", fasst er zusammen.

Währenddessen schaut Dr. Rebecca Grotjahn auch mit einer gewissen Enttäuschung auf das dreiwöchige Projekt zurück. Es habe ihr zwar viel Spaß bereitet, und die Umstellung sei ihr auch nicht schwer gefallen, allerdings habe sie sich einen größeren Effekt für die Fahrradfreundlichkeit der Stadt gewünscht. In einem Blogeintrag bemängelt sie die fehlende Öffentlichkeitswirksamkeit. &bdquo;Ich dachte, es sei eine Chance auf Schwachpunkte hinzuweisen. Mir ist in der Rolle wieder aufgefallen, wie schwierig es in OWL ist, auf das Auto zu verzichten", erklärt die Musikwissenschaftlerin.

Der sportliche Aspekt stehe bei der Aktion ihrer Meinung nach vor dem Alltagsradeln. Eine Förderung des alltäglichen Radelns in der Stadt gerate so in den Hintergrund. &bdquo;Das kann nur mit dem Beheben der Mängel geschafft werden", meint sie.

Die Stadt biete zwar während der drei Wochen die App &bdquo;RADar!" an, über die die Teilnehmer Mängel auf Wegen und Straßen melden konnten, allerdings müsse dann auch etwas geschehen. &bdquo;Was schnell geht, wird schnell gemacht. Wenn wir als Stadt eine Handhabe über die Situation haben, versuchen wir schnell zu handeln", versichert Heike Scharping.

An die anderen zuständigen Stellen könne die Stadt nur die Meldung weitergeben. &bdquo;An manchen Stellen ist gar nicht die Stadt, sondern Straßen.NRW oder der Kreis zuständig, die dann von uns informiert werden", betont Heikle Scharping. Insgesamt 40 Nachrichten, die von mehreren Radfahren bestätigt und kommentiert wurden, seien im Aktionszeitraum per App gemeldet worden, sagt Michael Forst, zuständig für Radverkehr. &bdquo;Die Leute, die sich melden, bekommen eine Antwort und können Rückfragen stellen. Von den gemeldeten Beanstandungen, wie überstehender Bewuchs oder fehlende Absenkungen, sind fünf bis zehn dabei, die kurzfristig umzusetzen sind. Alle weiteren bedürfen langfristiger Planung", erklärt Forst.

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