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Brand am Leopoldinum: War es Fahrlässigkeit?

Jost Wolf

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Ausweichort: Während der Sanierungen am Neubau des Leopoldinums findet der Unterricht zum Teil in Containern auf dem Parkplatz statt. - © Archivfoto: Bernhard Preuß
Ausweichort: Während der Sanierungen am Neubau des Leopoldinums findet der Unterricht zum Teil in Containern auf dem Parkplatz statt. (© Archivfoto: Bernhard Preuß)

Detmold. Nach dem Brand im Gymnasium Leopoldinum in der Nacht von Samstag auf Sonntag äußert sich Schulleiterin Jutta Posselt nun über dessen Auswirkungen auf den Unterrichtsbetrieb. Ausgebrochen war der Brand im Anbau des Neubaus, der derzeit wegen Belastung mit dem giftigen Weichmacher PCB saniert wird.

„Der Gebäudeteil ist 2002 angebaut worden und von uns aktiv genutzt worden", sagt Posselt. „Weil dort andere Materialien verwendet wurden, ist er von der PCB-Sanierung nicht betroffen." Untergebracht seien dort Fachräume für Kunst, Geschichte, Englisch und Informatik. „Die Räume sind nun verdreckt und verraucht, so das Unterricht dort nicht mehr möglich ist", sagt Posselt.

Laut Polizei hatte der Vorfall Sachschaden in Höhe von 5.000 bis 10.000 Euro verursacht.

Doppelte Nutzung soll Erleichterung schaffen

Glück sei, dass die Abiturienten der Q2 schon keinen Unterricht mehr hätten. „Wir versuchen nun, Klassenräume doppelt zu nutzen." Es bestehe Hoffnung, dass eine gründliche Reinigung und ein neuer Anstrich während der Sommerferien genüge, um die Räume wieder nutzbar zu machen, sagt Posselt.

Das Feuer sei von einem Zugang zum unteren Kunstraum und zur neuen Aula aus bis in den Flurbereich vorgedrungen und habe dort gelöscht werden können. Im Außenbereich waren unter einem Vordach gefüllte Plastiksäcke in Brand geraten. Das Feuer war dann durch eine geplatzte Glastür nach innen vorgedrungen.

Die Polizei geht nicht von Brandstiftung, sondern von Fahrlässigkeit aus, weil sie Hinweise auf eine Übernachtungsstelle unter dem Vordach gefunden hat. Wer Hinweise auf die Identität dieser Person machen kann, wird gebeten, sich unter Tel. 05231-6090 bei der Polizei zu melden.

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