Parkhaus Hornsches Tor: Abriss zieht sich in die Länge

Detmold. Die Abrissarbeiten am Parkhaus Hornsches Tor verzögern sich erheblich. Das sagte Bürgermeister Rainer Heller während der Beratungen zum Haushaltsplan. Die Verzögerung liege daran, dass die beauftragte Firma zu wenig Personal einsetze. Verhindert das den auf der Baugrube geplanten Übergangsparkplatz, wollten Bündnis 90/Die Grünen wissen. Noch, erwiderte Klaus Zimmermann, Fachbereichsleiter, liege man im Zeitplan.

Zunächst sollte mit dem Abriss dieses Frühjahr begonnen werden. Doch dann wurden Schadstoffe entdeckt und der Start auf Sommer verschoben. Ende August ging es los. Mitte September folgten die nächsten Probleme. Anwohner wollten gesehen habe, dass gefährliche Asbestplatten nicht sorgfältig und ohne Mundschutz abgebaut wurden – es kam zu einem Vorort-Einsatz unterschiedlicher Behörden: Die Stadt und der Arbeitsschutz sowie die Berufsgenossenschaft hatten sich die Sache angesehen.

Die Stadt versicherte: Man habe wohl beobachtet, wie die Fliesen in Container geworfen wurden und das mit den Asbestplatten verwechselt. Diese sind nach Auskunft der Stadt zuvor mit Bindemittel besprüht worden, damit beim Abbau kein Staub entstehen kann.

Weitere Verzögerungen Im September hatte es noch geheißen, der Abriss solle bis Ende des Jahres erfolgt sein. Im Oktober beschloss die Stadt, die Baugrube vorübergehen als Parkfläche zu nutzen und 120 bis 150 öffentliche Stellplätze zu schaffen – als Übergang, bis ein neues Parkhaus entsteht. 360.000 Euro wurden dafür eingeplant. Bereits vor einigen Wochen war öffentlich geworden, dass es nun zu weiteren Verzögerungen kommen wird. Vor dem Hauptausschuss erklärte Klaus Zimmermann: &bdquo;Die Abrissarbeiten werden nach dem Stand der Dinge im Mai beendet sein. Im Juni/Juli sollte der Ersatzparkplatz in betrieb gehen. Das ist noch zu schaffen."

Bündnis 90/Die Grünen wollten diesen Ersatzparkplatz nicht haben. Und sie hegten den Zweifel, dass wegen der Verzögerungen die Idee der Stadt noch umsetzbar sei, die Baukosten für die vorübergehende Fläche mit der Bewirtschaftung weitgehend wieder einzuspielen. Dem trat Zimmermann entgegen. Derzeit sehe alles danach aus, als gehe die Rechnung noch auf. Diese sei zuvor im Fachausschuss außerdem vorgestellt und beschlossen worden, schilderte Detmolds Bürgermeister Rainer Heller.

Für die Grünen kritisierte Walter Neuling: &bdquo;Wir können nicht sagen, dass wir Klimaschutz wollen und den öffentlichen Nah- und den Radverkehr stärken, aber auf der anderen Seite immer mehr Parkplätze im Zentrum schaffen. Über den Sommer hinweg sind ja eine Reihe von Parkplätzen weggefallen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass das in Detmold für einen Ausnahmezustand gesorgt hat." Dem widersprach für die Freien Wähler Rüdiger Krentz: &bdquo;Wer in der Innenstadt wohnt, der erlebt sehr wohl den massiven Parksuchverkehr und durchaus einen Notstand." Der Ersatzparkplatz am Hornschen Tor sei außerdem für den Handel wichtig und offensichtlich kostenneutral umzusetzen.

Für die CDU betonte Jörg Thelaner: &bdquo;Wir haben zwar eine Reihe von Beschlüssen auf den Weg gebracht, die das Potenzial haben, den Individualverkehr in Detmold innerhalb der nächsten zehn Jahre um 15 bis 20 Prozent zu reduzieren. Aber noch haben wir diesen Individualverkehr ja – und müssen uns auch darum kümmern."

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