595 Kinder kommen in die Detmolder Grundschulen

Detmold. Wer sein Kind für das Schuljahr 20/21 in einer der städtischen Grundschulen in Detmold angemeldet hat, kann aufatmen. Nach Angaben der Schulverwaltung können fast alle an ihrer Wunschschule eingeschult werden – bei Klassengrößen, die voraussichtlich zwischen 18 und 28 Kindern liegen. Darüber muss nun die Politik entscheiden.

Insgesamt sind bis Anfang Dezember, wie die Verwaltung berichtet, 595 Kinder angemeldet worden. Inklusive sechs noch offener Fälle, in denen die Eltern die Schulanmeldung bis zum Stichtag noch nicht nachgewiesen hatten, geht die Stadt von einem Bedarf von 601 Plätzen aus. &bdquo;Erfahrungsgemäß erhöht sich dieser Bedarf unterjährig noch um weitere Schüler durch Zuwanderung", erklärt Frank Hilker, Erster Beigeordneter und Kämmerer.

Deshalb werden sicherheitshalber noch einmal 25 weitere Plätze eingeplant, was dem Wert aus dem vergangenen Schuljahr entspreche. Somit legt die Verwaltung einen Bedarf von 626 Plätzen zugrunde, so dass sie gemäß der vom Land vorgegebenen Rechnung zur Klassenbildung stadtweit 27 Klassen bilden darf.

Politik entscheidet kommende Woche Und genau dies schlägt sie dem Schulausschuss des Detmolder Stadtrates nun auch vor, der am kommenden Dienstag, 14. Januar, darüber entscheiden soll. &bdquo;In diesem Jahr entspricht der Vorschlag zur Bildung der Schuleingangsklassen dem jeweiligen Anmeldeergebnis jeder Schule und jedes Teilstandortes", berichtet Hilker. Ablehnungen und Umverteilungen, wie es sie in den vergangenen Jahren in Einzelfällen bereits gegeben hat, seien dieses Mal nicht vonnöten. Zumindest nach dem Stand des Anmeldeverfahrens. An der Bachschule könnte sich allerdings noch einmal etwas ändern.

Sie ist für das kommende Schuljahr nach dem Bildungshaus Weerth-Schule (119 i-Männchen in fünf Klassen) die zweitbeliebteste städtische Grundschule (79 Schüler in drei Klassen), gefolgt vom Grundschulverbund Freiligrathschule/Remmighausen (67 Kinder in drei Klassen). Aufgrund des Gemeinsamen Lernens von Kindern mit und ohne Handicap und des hohen Migrantenanteils wird nun eine Aufnahmebegrenzung auf 75 Kinder erwogen.

Hoher Migrantenanteil &bdquo;Als Schule des Gemeinsamen Lernens nimmt sie Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus dem eigenen und auch aus anderen Grundschuleinzugsbereichen auf", erklärt Frank Hilker , Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Detmold. Außerdem hat sie laut dem Schulentwicklungsplan 2019 mit 62,7 Prozent den höchsten Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund. 48,7 Prozent der Schüler sprechen zu Hause nicht Deutsch . &bdquo;Bei einer so heterogenen Schülerschaft schaffen große Klassen keine guten Lernvoraussetzungen", so die Einschätzung der Verwaltung.

Dazu komme, dass sonderpädagogische Förderbedarfe häufig erst im zweiten oder dritten Schuljahr auffallen und die Schüler dann erst auf eine Schule des Gemeinsamen Lernens wechseln. Und dass es auch unterjährig immer mal wieder Zuzüge gebe. Für diese beiden Gruppen wäre kein Platz an der Bachschule , wenn sie jetzt bereits mit fast vollen Klassen beginnen würde. Deshalb soll eine Aufnahmebegrenzung auf 75 Schüler erfolgen – so schlägt es die Verwaltung der Politik vor.

Vier Absagen stehen im Raum Das würde nach dem Stand, der sich aus der Anmeldephase ergeben hat, bedeuten, dass vier Schüler abgewiesen werden müssten. In solchen Fällen rücken in der Regel die Kinder in den Fokus, die nicht in dem Einzugsbereich der Schule wohnen. Das sind in diesem Fall 19 von den insgesamt 79 angemeldeten i-Männchen. Die Eltern sind informiert worden – mit der Bitte, noch einmal zu überdenken, ob ihr Kind nicht auch die nächstgelegene Grundschule besuchen könnte. Dies betrifft insbesondere die Grundschule Heidenoldendorf , die Oetternbachschule und das Bildungshaus Weerth-Schule , die nach Aussage der Verwaltung alle noch Kinder aufnehmen könnten. Löst sich die Situation dadurch nicht, würde das Los entscheiden.

Zunächst ist jetzt aber erst einmal der Schulausschuss des Stadtrates am Zug. Er entscheidet in der kommenden Woche nicht nur über die Zahl der Eingangsklassen, sondern auch über die Aufnahmebegrenzung für die Bachschule . Und auch am Bildungshaus Weerth-Schule und der Grundschule Heidenoldendorf sollen relativ kleine Klassen für diesen Zweck gebildet werden, wofür aber niemand abgewiesen werden müsste.

Prognosen passen nicht überall Insgesamt liegen die Anmeldeergebnisse nach Angaben der Verwaltung bei sieben der insgesamt zehn städtischen Grundschulen dicht an der Prognose aus dem Schulentwicklungsplan. Bei der Schule am Leistruper Wald in Diestelbruch, der Grundschule Heidenoldendorf und der Hasselbachschule in Pivitsheide V.H. sei die Abweichung mit mehr als zehn Prozent dagegen höher. &bdquo;Dynamische, nicht prognostizierbare Veränderungen im Elternwahlverhalten sind für die heutigen Schulanmeldeverfahren nicht ungewöhnlich", so Hilker weiter. Die Schulentwicklungsplanung müsse ein kontinuierlicher Prozess sein, um eintretende Veränderungen bei der Schülerverteilung frühzeitig zu erkennen und sich darauf gegebenenfalls neu einzustellen.

Privatschulen ziehen Schüler an Die August-Hermann-Francke-Grundschule hat für das Schuljahr 20/21 insgesamt 124 Anmeldungen erhalten. 98 Kinder werden aufgenommen, 79 davon kommen aus Detmold. Die Waldorfschule Lippe-Detmold hat aktuell 29 i-Männchen auf der Liste, von denen etwa 50 Prozent aus der Residenzstadt kommen. Die Gespräche für die Anmeldephase laufen noch. Die Peter-Gläsel-Schule in Heidenoldendorf möchten 38 Kinder besuchen; 24 erhalten einen Platz, von denen 16 aus Detmold kommen.

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