Detmold. Dutzende Meter Garderobenstange biegen sich unter hunderten Hosen, Hemden und bunten Kleidern: Am Donnerstag, 6. Februar, verwandelt sich das Foyer des Landestheaters in eine Fundgrube für Kostümfans, denn wie jedes Jahr wird, kurz vorm Karneval, der Fundus ausgemistet. Der Verkauf beginnt um 14 Uhr und geht bis 18 Uhr. Die LZ hat vorab mit Schausspielerin Kerstin Klinder und Ausstattungsleiterin Nora Johanna Gromer einen Blick zwischen die Kleiderbügel gewagt.
„Wir haben in jeder Spielzeit um die 25 Premieren, da wird auch immer vieles neu angefertigt. Wenn wir nicht regelmäßig aufräumen, platzen wir aus allen Nähten", erzählt Nora Johanna Gromer. Aussortiert werde weniger nach Alter – manches Stück leiste auch nach 20 Jahren noch gute Dienste – sondern danach, „was haben wir zuviel oder auch was brauchen wir in den nächsten Jahren nicht", so Gromer.
Nur 100 Besucher dürfen gleichzeitig stöbern
Neben prachtvollen Großtextilien, wie Draculas riesigem mit Goldbrokat und rotem Futter veredelten Umhang aus dem Musical vor zwei Jahren, gibt es auch kleine Dinge zu entdecken, wie Hüte, Broschen oder Haarnadeln. Exotisches für ein Kostümfest oder den Karneval ist ebenso vertreten, wie straßentaugliches für den Alltag. Und das alles zu sehr zivilen Preisen. Meist unter zehn und mehr als 50 Euro sollte selbst das aufwendigste Teil nicht kosten, verspricht Gromer. Mit Blick auf oft dutzende Stunden Arbeit der Schneiderinnen ist das fast schon unanständig günstig.
Wer sich ins Gewühl der Schnäppchenjäger stürzen möchte, tut gut daran, sich zeitig vor dem Theater einzufinden, da immer nur 100 Besucher zugleich stöbern dürfen.