Detmold. Die Landtagswahl in Thüringen hat deutschlandweit ein Politbeben hinterlassen. Im Vorfeld zu seinem Besuch in Detmold gibt Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees ein Statement ab:
"Ich habe Herrn Mohring im Juni 2018 bei seinem Besuch der Gedenkstätte Auschwitz und im Gespräch in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz als integren und glaubwürdigen Politiker kennengelernt. Wir waren uns einig, dass gerade in diesen Zeiten überall in Europa die demokratischen Parteien verpflichtet sind, rechtsextreme Gruppierungen gemeinsam zu bekämpfen und die Demokratie vor denen zu schützen, die sie ständig von innen aushöhlen wollen.
Mike Mohring kann jetzt, wenn er sich selber ernst nimmt, der AfD nur die Tür weisen und nie und nimmer mit einem Ministerpräsidenten regieren, dessen Machtinstinkt und Ehrgeiz von der AfD kanalisiert worden ist.
Die FDP hat das riesengroße Problem Glaubwürdigkeit und Vertrauen zurückzugewinnen: Wenn Herr Lindner von Herrn Kemmerichs machttaktischen Überlegungen gewusst und sie gebilligt hat, muss er als Vorsitzender einer liberalen Partei zurücktreten. Wenn er an diesen Überlegungen nicht beteiligt war, muss er Herrn Kemmerich wegen parteischädigenden Verhaltens aus der FDP ausschließen: Die Flanke der FPD nach weit rechts ist wieder sehr weit offen.
An diesem Tag eins nach dem Thüringer Debakel erinnert man sich sehr wohl daran, welche Nazi-Granden in der jungen Bundesrepublik gerade in der FDP ihre politische Heimat gefunden hatten."
Christoph Heubner spricht am Donnerstag, 6. Februar, um 19 Uhr im Kleinen Saal der Stadthalle Detmold. Er liest aus seinem Buch "Ich sehe Hunde, die an der Leine reißen". Die Veranstaltung findet auf Einladung der "Botschafter*innen. Erinnern für die Zukunft" in Zusammenarbeit mit der VHS und der Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit statt.