Detmold. Drei Jahre hat der Prozess gedauert, nun hat eine junge Detmolderin vor dem Landgericht ein Schmerzensgeld von 6000 Euro zugesprochen bekommen. Der Grund: Seit einem Unfall im Jahr 2012 leidet die Frau an einer sogenannten Somatisierungsstörung. Konkret geht es nach Angaben des Gerichts um anhaltende Kopfschmerzen und eine beeinträchtigte Handmotorik, für die sich trotz intensiver Untersuchung keine körperliche Ursache finden lässt. Die Erkrankung bestätigten auch zwei unterschiedliche Gutachten.
Kein Studium, kein Klavier mehr
Die Klage richtete sich gegen einen Mann aus Melle, der den Unfall damals auf der Heidenschen Straße in Lage verursacht hatte, teilte Landgerichtssprecher Wolfram Wormuth mit. Die damals 23-jährige Detmolderin habe anschließend über erhebliche Schmerzen geklagt und letztendlich ihr Studium abbrechen müssen. Zeitweise habe die junge Frau nicht einmal ein Glas Wasser halten können, außerdem musste sie ihr Hobby Klavierspielen aufgeben. Erst nach einigen Jahren der Behandlung habe die Detmolderin das Greifen wieder neu gelernt. Die Ergotherapie müsse sie voraussichtlich sogar lebenslang fortführen. Inzwischen sei die Detmolderin wieder arbeitsfähig, dennoch erlebe sie noch erhebliche Einschränkungen im Alltag.
Die Kammer sprach der Klägerin daher Anfang Juni die geforderten 6000 Euro Schmerzensgeld zu. Darüber hinaus soll der Meller weiter für materielle und immaterielle Schäden haften.