Nach der Zwangspause: Der Hermann kann wieder erklommen werden

Detmold. Das Hermannsdenkmal kann seit Freitag wieder bestiegen werden. Ein Belüftungskonzept macht es möglich, die Luft im Innenraum wird nach jeder Besuchergruppe ausgetauscht. So soll das Infektionsrisiko möglichst gering gehalten werden. Der Zulauf auf der Grotenburg und an anderen Touristenattraktionen ist vorhanden, obgleich es nach wie vor Beschränkungen gibt. &bdquo;Für den ersten Tag läuft es richtig super", erklärte Rene Gröne vom Landesverbandes Lippe, der am Eröffnungstag den Einlass der Besuchergruppen in das Innere des Hermannsdenkmals regelte. &bdquo;Pro halbe Stunde dürfen insgesamt zehn Besucher rein. Wir haben heute eine Auslastung von 90 Prozent, das ist eine tolle Zahl."

Nicht nur Lipper freuen sich über die Wiedereröffnung: &bdquo;Ich finde, es ist der richtige Zeitpunkt. Man hat ja einen Mundschutz. Wem es zu eng wird, der kann diesen aufsetzen und Abstand halten. Ich sehe da kein Problem", sagte beispielsweise Stefan Wilke aus Lingen im Emsland. &bdquo;Wir waren zuvor schon an den Externsteinen. Es ist alles sicher und gut organisiert. Aber heute reicht es mir, den Hermann von außen zu betrachten", fand dagegen Ruth Schwarten.

Mundschutz ist Pflicht Die Externsteine sind weiterhin ein beliebtes Ausflugsziel. Seit Mitte Juli ist die 40 Meter hohe Felsformation wieder zum Aufstieg freigegeben und das Angebot wird gut angenommen: &bdquo;Pro Tag bieten wir ein begrenztes Kartenkontingent von 240 an. Die sind fast immer ausverkauft", berichtete Martina Bockrath vom Landesverband Lippe. Pro Stunde dürften drei Gruppen à zehn Personen aufsteigen. Mundschutz und Händedesinfektion sind Pflicht.

Und wie sieht es bei den anderen lippischen Touristenattraktionen aus? Auf der Adlerwarte Berlebeck herrscht seit Mitte Mai wieder reger Betrieb: &bdquo;Unser Angebot wird sehr gut angenommen", sagt Leiter Klaus Hansen. &bdquo;Wir legen großen Wert auf Hygiene und darauf, dass sich jeder Gast wohl und sicher fühlt." Trotz Corona-Vorschriften seien die 300 verfügbaren Tickets jeden Tag ausgebucht.

Der Vogelpark Heiligenkirchen hat mit den Veränderungen durch Corona zu kämpfen. &bdquo;Normalerweise haben wir 600 Führungen jährlich. Dieses Jahr sind wir bei 50 plus 80 weiteren gebuchten", berichtet Park-Chef Marc Philip Eckstein. Generell sei der Besuchereinlass stark begrenzt und enge Stellen im Park blieben ganz geschlossen. &bdquo;Papageien auf den Arm nehmen, ist nicht im Moment", sagt Eckstein. Abzuwarten bleibe, was in den sonst Umsatzstarken Monaten September und Oktober passiere. &bdquo;Wenn man das ganze Jahr betrachtet, sind die Zahlen schlecht.

Gäste haben keine Lust, zu bummeln So darf man es aber eigentlich nicht sehen", sagt Ruth Lakenbrink vom Freilichtmuseum Detmold. Nehme man nur den Zeitraum seit der Wiedereröffnung am 5. Mai, so wären nur 11 Prozent weniger Besucher erschienen als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. &bdquo;Damit sind wir mehr als zufrieden", so Lakenbrink. Auch Dr. Vera Lüpkes, Leitende Direktorin des Weserrenaissancemuseums in Lemgo, bewertet die Entwicklungen durchaus positiv. &bdquo;Wegen der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften sind unsere Führungen auf kleine Gruppen begrenzt." Diese seien dafür aber immer ausgebucht und außerdem als kleiner Bonus für alle Besucher &bdquo;etwas aufgepeppelt": So zeige ein Zauberer den Kindern bei einer Führung, wie man Gold herstelle. &bdquo;Es bleibt abzuwarten, ob die Schulen unser Angebot annehmen werden."

Eine eher negative Bilanz zieht Mario Rakusa, Pressebeauftragter des Lippischen Landesmuseums. &bdquo;Wir merken, dass unsere Gäste keine Lust haben, für die Dauer des Besuchs eine Maske zu tragen", sagt er. In den vergangenen Jahren seien viele &bdquo;Bummelgäste" da gewesen. &bdquo;Menschen, die durch Detmold spazieren und spontan Lust haben, unser Museum zu besuchen. Davon haben wir dieses Jahr deutlich weniger", so Rakusa. Seit der Wiedereröffnung Anfang Mai seien es gerade einmal 1500 Besucher gewesen, statt 3800 im Vorjahreszeitraum. 150 Menschen dürften maximal gleichzeitig in die Räume. &bdquo;Diese Zahl erreichen wir in letzter Zeit aber bei weitem nicht", so Rakusa.

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